Er habe "deutlich gemacht, dass ich die Informationen nicht besorgen will und nicht besorgen werde", sagte der Versuchsingenieur des Ottobrunner Hubschrauber-Herstellers Eurocopter. Der in deutsch-französischer Zusammenarbeit entwickelte "Tiger" war nach Einschätzung des Zeugen in dem Bereich "entweder das beste Produkt oder es lag mit anderen an der Spitze".
Ob der Zeuge daran gedacht habe, seine Vorgesetzten oder die Polizei über die Anfrage zu informieren, wollte der Vorsitzende wissen. "Aus heutiger Sicht war es nicht ganz korrekt, das nicht zu tun", räumte der 46-Jährige ein. Aber damals sah er "keine Notwendigkeit, tätig zu werden, weil bis dahin kein Schaden entstanden war".
Angeklagter schweigt weiter zu Vorwürfen
Die gewünschten Daten erhielt der 54-jährige Angeklagte dann von einem anderen Ingenieur des Hubschrauber-Herstellers, der Informationen lieferte und dafür 2008 zu elf Monaten Bewährungsstrafe verurteilt wurde. Der angeklagte Vizeleutnant, der nebenher mit Flugzeugen, Motoren und Werkzeugmaschinen handelte, soll von 1997 bis 2002 für den russischen Auslandsgeheimdienst SWR spioniert haben bzw. dem SWR beim Beschaffen von Informationen über Hubschraubertechnologie von Eurocopter in Ottobrunn bei München geholfen haben. Laut Anklage lieferte er den Russen technisches Gerät sowie Wartungs- und Flughandbücher. Vor Gericht schweigt er zu den Vorwürfen.
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