Großer Punsch-Test

Weihnachtsmarkt als “Virentreff”

Oberösterreich
04.12.2008 10:27
Einen heißen Punsch oder Glühwein am Adventmarkt trinken die Oberösterreicher im Winter gerne. Aber neben zu starken Getränken lauern auch die Viren bei diesen Menschenansammlungen. Ein Linzer Infektologe rät gar zu drastischen Vorsichtsmaßnahmen.

"Ich weiß, dass gewisse Umgangsformen aus unserer Kultur eben nicht wegzudenken sind", seufzt Infektologe Martin Haditsch von den Elisabethinen in Linz. Aber er stellt klar, dass 50 Prozent der Erkältungskrankheiten durch das Händeschütteln übertragen werden und tritt deshalb für eher distanzierte Handzeichen ein. Das gelte am Weihnachtsmarkt genauso wie im Büro.

Arzt fordert Mundschutz und Maske
Noch besser fände er es, wenn die Verkühlten mit Masken herumlaufen würden: "Ich selbst werde heuer ein Zeichen setzen und mich derart ausgestattet durch die Linzer Innenstadt bewegen. Erst wenn mich der Schnupfen trifft, natürlich", so Haditsch. Sich vorm Augenreiben und Essen die Hände zu waschen, sei sowieso Pflicht: "Aber es ist mir klar, dass das am Adventmarkt bei den Bratwürstln schwierig ist. Besser wäre es, zu Hause zu bleiben."

Alkoholisch und sehr süß
Punsch und Glühwein, die auf den Linzer Weihnachtsmärkten ausgeschenkt werden, sind heuer deutlich stärker als im Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt ein Test der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich. Auch für die Figur sind die heißen Alkoholika kaum von Vorteil: Pro 0,2 Liter Punsch landen bis zu acht Stück Würfelzucker im Häferl, beim Glühwein sogar neun. Das macht bis zu 230 Kalorien pro Tasse.

15 Standln getestet
Die Tester zogen Stichproben bei 15 Standln im Volksgarten, am Pfarr- und am Hauptplatz. Lag der maximale Alkoholgehalt bei Glühwein im Vorjahr noch bei 8,2 Volumsprozent, so sind es heuer stolze 12,8 Prozent. Damit hätte ein 70 Kilogramm schwerer Mann bereits knapp 0,5 Promille erreicht, warnt die AK Autofahrer. Ähnlich fiel das Ergebnis für Punsch aus. Der Alkoholgehalt schwankte zwischen 5,6 und 12,6 Prozent, im Vorjahr lag der Rekord bei 8,2 Prozent.

15 Prozent der Maroni ungenießbar
Die Tester haben auch die Linzer Maronibrater unter die Lupe genommen: Bei neun Ständen wurden je fünf Proben gezogen. 15 Prozent der Kastanien waren wurmig, schimmelig oder schwer angekohlt. Das sei dennoch besser als in den vergangenen Jahren, so die AK. Der Preis pro Sackerl war mit zwei Euro überall gleich, die Mengen schwankten aber etwas. Damit differiert der Preis pro Stück zwischen 14 und 17 Cent. Laut Auskunft der Verkäufer kommen die Linzer Maroni aus Italien.

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