Kunstprojekt

Vier-Tonnen-Fels soll auf Dachstein gehievt werden

Oberösterreich
22.06.2010 16:02
Für ein Kunstprojekt soll am Donnerstag ein vier Tonnen schwerer Steinbrocken auf den Dachsteingipfel gehievt werden. Der chinesische Künstler Ai Weiwei transferiert den Fels aus China im Rahmen des Festivals "Regionale 10" auf den Berggipfel. Der "Hohe Dachstein", so der Titel des Projekts, soll am 11. Juli offiziell präsentiert werden. Doch der Alpenverein protestiert gegen diese "Inszenierung" an dem Naturdenkmal.

Nicht nur den Verein empört das Vorhaben - bis Dienstag seien zahlreiche Schreiben und Beschwerden mit Kritik zu diesem Kunstprojekt beim Alpenverein eingegangen. Dieser fordert nun die verantwortlichen Politiker und Behörden auf, keine Genehmigung für die Installierung des Steinbrockens auf dem Berggipfel zu erteilen.

Der vier Tonnen schwere Fels wurde von Peking aus verschifft und ist bereits mit einem Schwertransport auf dem Weg nach Österreich. Am Donnerstag soll er dann mit einem Spezialhubschrauber auf den 2.995 Meter hohen Gipfel geflogen werden. Der Steinbrocken hatte sich beim Beben in der chinesischen Provinz Sichuan 2008 gelöst und soll als Mahnmal für die 9.000 verstorbenen Kinder unter den Bebenopfern dienen. Rund 50.000 Euro soll die Verwirklichung der aufsehenerregenden Kunstaktion kosten.

Der Alpenverein warnt insbesondere vor dem Einsatz des Helikopters am Dachsteingipfel. "Die Helikopterbewegungen können Auswirkungen auf das in Oberösterreich angrenzende Natura 2000 - Gebiet haben und die aus dem Transport resultierende negative CO2-Bilanz des Gipfels können die Gipfelgeher in den nächsten 1.000 Jahren nicht mehr wettmachen", so der Alpenverein.

"Keine Beeinträchtigung des Naturdenkmals Dachstein"
Die Veranstalter wiesen die Kritik an dem Hubschraubereinsatz unterdessen zurück. Auch der Bescheid der zuständigen Behörden besage, dass keine Beeinträchtigung des Naturdenkmals Hoher Dachstein vorliege. Die Niederlegung des Felsens im Gipfelbereich thematisiere genau jene Unberührtheit: Der Ort und die Natur würden ja nicht beschädigt.

Der Felsbrocken solle auch zur Debatte über verschiedenste Aspekte anregen, genau das sei der Zweck; etwa, dass 80 Prozent jener Bergsteiger, die auf den Gipfel gehen, in China oder Indonesien hergestellte Bergschuhe tragen. Im Rahmen des Projekts werden zum Beispiel genau hundert Fragen per Telefon oder Mail an den Künstler Ai Weiwei gestellt.

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