20 oder 75 Prozent?

Viel Armut bleibt unerkannt – jeder 3. verzichtet auf Hilfe

Oberösterreich
31.03.2010 16:34
Sind es 20 Prozent oder 75 Prozent mehr Sozialhilfe-Empfänger in Oberösterreich? Am 1. September 2010 wird die Mindestsicherung eingeführt und dann kommt viel versteckte Armut ans Licht. Im Vergleich zum Vorjahr suchten 2008 schon 20 Prozent mehr Landsleute um Hilfe an, aber mindestens jeder dritte verzichtet aus Scham darauf.

Bisher müssen Bedürftige bei der zuständigen Gemeinde um Sozial-Unterstützung anfragen. Das kostet gerade in kleinen Orten viel Überwindung, denn der zuständige Beamte könnte ja der Nachbar sein. Ab 1. September suchen Bedürftige beim anonymeren AMS um die Mindestsicherung an.

In zwei Wiener Bezirken gibt es die Mindestsicherung versuchsweise. Hier rechnete man – wie in Oberösterreich – mit 20 bis 30 Prozent mehr Empfänger. In Wahrheit waren es 75 Prozent. Derzeit verteilt alleine das Land Oberösterreich 37,5 Millionen Euro an 10.091 bedürftige Landsleute. Klingt viel, aber pro Person sind das gerade einmal 3.696 Euro.

Zu wenig zum Überleben
Wer alleine ist, und weniger als 577,5 Euro pro Monat Einkommen hat, bekommt soviel Zuschuss, dass zumindest diese Summe erreicht wird. Bei einem Ehepaar mit einem Kind beträgt die Grenze 1.024 Euro.

Erschreckend ist die Zahl der Oberösterreicher, die einer Arbeit nachgehen, aber zu wenig zum Überleben verdienen. 457 suchten Hilfe und bekommen Landes-Unterstützung. Hier ist die Zahl jener, die auf Hilfe verzichten, steigend.

von Markus Schütz, "OÖ Krone"
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