"Ich hab mir das lange genug überlegt. Ich bin sicher einer, der gerne Politik für die Menschen macht, aber Landeshauptmann zu sein, ist ein ganz anderes Kaliber", kommentiert ÖVP-Stratege Strugl seine Absage an die ihm seit Jahren angeheftete "Kronprinzenrolle". "Es ehrt mich zwar, wenn es bei uns in der Partei Leute gibt, die mir das zutrauen, ich bin aber eher der Anwalt der kleinen Funktionäre", schließt der erfolgreiche ÖVP-Parteistratege auch für die Zukunft aus, Oberösterreichs Landeshauptmann-Sessel erklimmen zu wollen.
Nach Politik vielleicht in die Wirtschaft
Für LH Josef Pühringer kommt die mediale Offenbarung seines Schützlings wenig überraschend: "Das ist seine Entscheidung, außerdem steht die Nachfolge ja auch nicht zur Diskussion." Trotzdem gehöre Strugl als fähiger Politiker zum großen Fundus der Volkspartei. Wobei sein ÖVP-Geschäftsführer durchaus für große Aufgaben in der Politik wie auch in der Wirtschaft prädestiniert wäre.
Bundeswirtschaftskammer-Boss Christoph Leitl prognostiziert Strugl neben der Politik auch in der Wirtschaft große Chancen. Für Klubchef Thomas Stelzer steht die LH-Kronprinzenfrage, auch wenn es um seine Person gehe, außer Diskussion.
An der ÖVP-Basis hingegen findet man nach der Absage Strugls wehmütigere Worte. "Mit Strugl als Landeshauptmann hätten wir einen zweiten Pühringer gehabt", streut der Gmundner Bürgermeister Heinz Köppl dem Parteistrategen Rosen. Wobei Köppl glaubt, dass Strugl "leider immer nur als Fädenzieher im Hintergrund und nicht als öffentlicher Gutmensch" wahrgenommen worden sei.
von Claudia Prietzel, "OÖ Krone"
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