Bei Verfolgungsjagd

Stau produziert und Unfälle verursacht – Polizei angezeigt

Oberösterreich
20.12.2010 08:27
Als Beschuldigte gelten derzeit Polizisten, weil sie ein Einbrecher-Paar auf der A1 gestoppt hatten. Das Duo war Mitte September bei Traun in einen künstlichen Stau gerast, es hatte Verletzte - darunter den Ex-Rapidler Andreas Heraf - gegeben. Ein anderes Unfallopfer hat nun Anzeige erstattet.

Das Duo war ertappt worden, als es bei Regau zwei Pkws stehlen wollte. So kam es zu einer 60 Kilometer langen  Verfolgungsjagd über die Westautobahn – bei Tempo 160! Dabei warfen die Verbrecher gestohlene Motorsägen, schwere Lkw-Werkzeuge und andere Gegenstände auf die Fahrbahn, um die Polizisten abzuschütteln.

Warnschüsse ignoriert
Bei Traun bremsten alarmierte Kollegen der Verfolger den Verkehr, um dadurch den flüchtigen Golf, dessen Lenker Warnschüsse ignoriert hatte, endlich zum Stehen zu bringen. Doch der Lenker übersah offenbar das Hindernis, die Bremsspur war 70 Meter lang. Beim Anprall wurden zwei weitere Pkws beschädigt, die Flüchtigen wurden schwer, einige Schuldlose leicht verletzt.

Diskussion über angemessenes Handeln
Ein Opfer hat nun Anzeige erstattet: Der Stau sei nicht gerechtfertigt gewesen. Jetzt ermittelt das Antikorruptions-Büro gegen alle Polizisten, die an der Jagd auf die Verbrecher beteiligt waren: Wurden passende Maßnahmen ergriffen? Die Frage ist, was sonst möglich gewesen wäre: Den Fluchtwagen zu rammen oder gezielt auf ihn zu schießen, wäre wohl noch gefährlicher gewesen. Und nichts zu tun, hätte bedeutet, vor den Verbrechern zu kapitulieren.

von Markus Schütz, "OÖ Krone"
Symbolbild

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