Strom-Falle

Solar-Anlagen können Löschtrupps gefährden

Oberösterreich
12.04.2010 17:21
Sie sind umweltfreundlich und kostengünstig – können aber bei einem Brand zur tödlichen Stromfalle für Löschtrupps werden: Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern lassen sich nicht abschalten und produzieren auch bei Scheinwerferlicht Strom. Damit befasst sich nun auch die oberösterreichische Landesfeuerwehrschule.

In Oberösterreich gibt es derzeit etwa 2.000 Photovoltaik-Anlagen und 100.000 thermische Anlagen mit einer Fläche von insgesamt einer Million Quadratmetern. Was die Umwelt schont und Stromkosten senkt, kann für Löschtrupps lebensgefährlich sein.

Denn auch wenn der Schutzschalter ausgelöst wird, produzieren die Solarpaneele weiter, und zwar bis zu 1.000 Volt Gleichstrom. Selbst bei Bränden in den Nachtstunden ist die Gefahr nicht gebannt. Tausende Watt Licht aus den Feuerwehrscheinwerfern setzen Solar-Anlagen sofort wieder in Betrieb.

Auch Löschwasser kann unter Spannung stehen
"Um sich hier vor tödlichen Stromschlägen zu schützen, muss ein Sicherheitsabstand der Wasserdüse von einem Meter bei thermischen oder fünf Meter bei Photovoltaik-Anlagen eingehalten werden – ab diesen Entfernungen ist der Wasserstrahl nicht mehr leitend", erklärt Andreas Marik, der stellvertretende Leiter der Landesfeuerwehrschule in Linz.

Durch die Leitung vom Dach bis zum Gleichrichter im Keller kann aber auch das Löschwasser, das aus dem Haus fließt, unter Spannung stehen, warnen deutsche Feuerwehrverbände. "Ab diesem Schuljahr werden bei uns in der Landesfeuerwehrschule auch Gefahren durch Photovoltaik-Anlagen behandelt", so Marik.

von Johann Haginger, "OÖ Krone"
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