Jagd auf "Obama"

Serienbankräuber drohen 15 Jahre Haft

Oberösterreich
25.01.2011 16:50
Hört "Obama" jetzt auf, kommt er mit seinen sechs Innviertler Banküberfällen ungeschoren davon. Aber die Fahnder wissen: "Der kommt wieder! Er ist ein Serientäter, die kommen alle wieder!" Aktuelle Urteile zeigen, wie unbeliebt Bankräuber bei Richtern sind: Ein verdächtiger Innviertler (40) bekam für acht Coups zehn von maximal 15 Jahren Haft.

Dabei hatte der 40-Jährige viel besser abkassiert als "Obama", der im gleichen Revier wildert. 287.000 Euro binnen vier Jahren bewaffeneter Raubzüge. Glaubt man den bisher kolportierten Beutesummen, die "Obama" eingeheimst haben soll, hat der "nur" etwa 80.000 Euro erwischt. Der Innviertler, der jetzt zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, meldete übrigens Berufung wegen der Strafhöhe an, damit ist das Urteil noch nicht rechtskräftig.

Auch Schreckschusspistole gilt als Waffe
So ist es auch bei jenen drei Polen, die am Montag in Wels zu zehn und elf Jahren Haft verureilt wurden, weil sie im Vier-Monats-Takt zwischen 2006 und 2008 Banken überfallen und 671.000 Euro "behoben" haben sollen. "Wir hatten nur eine Gaspistole", meinte ein Angeklagter. Doch der Strafrahmen bleibt gleich: fünf bis 15 Jahre Haft für schweren Raub. Will heißen: mit Waffe, egal ob echt oder nicht.

Und auf diesen kann sich auch der momentan meistgesuchte Räuber Oberösterreichs einstellen. Außer er drückt bei einem Coup noch ab und fügt einem Opfer dauerhafte Schäden zu oder tötet gar. Eine nicht dauerhafte schwere Verletzung gilt nicht als straferhöhend.

Jene zwei Linzer Räuber-Brüder (25, 27), die in St. Pölten am Montag zu 20 Jahren verdonnert wurden, hatten das "Pech", dass sie wegen Mordversuchs verurteilt wurden. Weil sie beim letzten von 14 Coups mit 1,2 Millionen Euro Beute in Blindenmarkt in eine blutige Schießerei verwickelt worden waren.

Die Geschworenen waren überzeugt, dass die beiden Linzer den ersten Schuss abgegeben hatten. Der Halbbruder (45) des Duos kam mit fünf Jahren davon, weil er "nur" wegen Raubes und Hehlerei angeklagt war.

von Markus Schütz, "OÖ Krone"
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