Causa "Asphaltierer"

Sechs Festnahmen ++ Polizei fahndet nach Drahtziehern

Oberösterreich
29.10.2009 10:21
120.000 Euro Steuerschulden hat der Fiskus von jenen mutmaßlichen Asphaltierbetrügern eingemahnt, die am Mittwoch geschnappt wurden. Die sechs Briten sollen mindestens zwölf Auftraggeber betrogen haben. Während die Männer auf freiem Fuß angezeigt wurden, läuft nach wie vor die Suche nach den Drahtziehern. Der Polizei sind die Köpfe der Bande zwar großteils namentlich bekannt, sie dürften sich aber nach Großbritannien abgesetzt haben.

Bei ihren Betrügereien gingen die Männer, die in zwei Teams arbeiteten, immer nach demselben Schema vor: Sie täuschten vor, Asphaltierungsmaterial "übrig" zu haben, welches billig zu erwerben wäre. Bei der Abrechnung wurden dann einerseits mehr Quadratmeter als tatsächlich asphaltiert verrechnet, andererseits wurde ein manipuliertes Maßband verwendet, aus welchem einige Meter "herausgeschnitten" wurden. Außerdem wurde nicht die vereinbarte Dichte des eingebauten Asphaltes geliefert.

Der jüngste Fall von Asphaltierbetrug ereignete sich am Nationalfeiertag. Ein unbekannter Mann erkundigte sich bei dem 49-Jährigen, ob er etwas zu asphaltieren habe. Dieser zeigte ihm den geschotterten Vorplatz einer Scheune, erteilte aber keinen Arbeitsauftrag. Als der Mann am folgenden Tag nach Hause kam, asphaltierten mehrere Männer die Stelle. Sie verlangten für die mangelhafte Arbeit 4.500 Euro, der Hausbesitzer lehnte ab. Schließlich einigte man sich auf 3.000 Euro, die er in bar bezahlte. Erst später bemerkte er, dass die Betrüger die Fläche falsch berechnet hatten.

Erneut geflüchtet
Die Betrüger machten sich mit einem orange lackierten Bus mit englischem Kennzeichen und einem Anhänger, auf dem eine Walze transportiert wurde, aus dem Staub. Das Mischgut hatten die Männer, die zudem einen schwarzen und einen blauen Pkw mit deutschen Nummerntafeln benutzten, mit einem orange lackierten Lkw, ebenfalls mit deutschem Kennzeichen, angeliefert.

Wenige Tage zuvor hatten die unbekannten Asphaltierer in Steinerkirchen an der Traun zugeschlagen und einem 32-Jährigen 5.600 Euro herausgelockt. Die Arbeiter gaben an, dass ihnen auf einer Baustelle im Umkreis Asphalt übrig geblieben sei und das Material genau für seine Einfahrt reiche. Etwa sieben Männer erledigten die Arbeiten, danach wurde der Mann bedrängt, sofort bar zu bezahlen. Anschließend verschwanden die Betrüger spurlos.

Auch in Fischlham nötigten sie einem 30-Jährigen wegen mangelhaften Asphaltierungsarbeiten 6.000 Euro ab. Außerdem verrechneten die Betrüger zu viele Quadratmeter. Bei diesem Coup waren der "Asphaltiertrupp" mit einem silberfarbenen Opel Kombi mit Wiener Kennzeichen, einem weißen Ford Transit mit schottischem Kennzeichen und einem orangen Lkw mit Passauer Kennzeichen unterwegs.

Zwölf Geschädigte bekannt
Für ihre Arbeit verrechneten die Betrüger zwischen 5.000 und 6.000 Euro. Der Polizei sind inzwischen zwölf Geschädigte bekannt. Der Gesamtschaden, der von den Beamten als beträchtlich eingestuft wird, ist aber derzeit noch nicht abschätzbar.

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