Heftiges Unwetter

Schwere Schäden durch Sturm, Regen und Hagel

Oberösterreich
24.07.2009 11:56
Heftige Windböen, Starkregen und Hagelschlag sind am Donnerstagabend von Salzburg über Oberösterreich bis nach Niederösterreich und Wien gezogen und haben schwere Schäden angerichtet. In Oberösterreich entstand ein Schaden von etwa zehn Millionen Euro. Tausende Feuerwehrleute mussten am Donnerstagabend und in der Nacht Straßen frei räumen, Keller leerpumpen oder Häuser provisorisch abdecken. Hagelkörner durchlöcherten Hausdächer, Äste wurden abgerissen, Bäume entwurzelt und Keller überflutet. Zentrum der Unwetter war der Bezirk Braunau.

Auf einer Fläche von 70 Quadratkilometern wurden allein im Bezirk Braunau Hunderte Dächer beschädigt und oft auch durchlöchert, Fenster zerbrachen. In der Gemeinde Munderfing waren 115 Gebäude betroffen. Drei Personen mussten ins Spital, weil sie von faustgroßen Hagelkörnern getroffen worden waren. In Frankenburg im Bezirk Vöcklabruck wurde die erst vier Wochen alte Fassade des Gemeindeamts vom Hagel durchlöchert.

Verkehr teilweise lahmgelegt
Der ÖAMTC berichtete von zahlreichen Verkehrsbehinderungen. Im Großraum Linz erschwerten umgestürzte Bäume auf der Fahrbahn der Autobahn A1 zwischen Allhaming und Sattledt und auf der A25 zwischen Weißkirchen und Knoten Haid das Durchkommen. Die B3, die Donaubundesstraße, musste zwischen Steyregg und Langenstein überhaupt gesperrt werden. Das Gewitter sorgte auch für mehrere Stromausfälle in Straßentunnels - so musste die Umfahrung Schwanenstadt gesperrt werden.

Feuerwehrmann im Einsatz verletzt
Bei einem Gasthaus in Feldkirchen bei Mattighofen hatten faustgroße Hagelkörner das Dach durchlöchert. Ein 51-jähriger Feuerwehrmann war gerade dabei, das Dach mit einer Plane abzudecken, als das Eternit gegen 1.30 Uhr unter ihm nachgab. Der Helfer stürzte nach Angaben der Oberösterreichischen Sicherheitsdirektion vier bis fünf Meter nach unten auf einen Betonboden. Der Verletzte wurde ins Krankenhaus Braunau gebracht.

Etwa zehn Millionen Euro Schaden
4.500 Feuerwehrleute standen im Einsatz, am Freitagvormittag waren es immer noch mehr als 600. Rund 9.000 Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Die Hagelversicherung rechnet mit etwa 3.500 Schadensmeldungen. Etwa 40.000 Hektar landwirtschaftlicher Fläche dürften betroffen sein. Auch bei Gärtnereien und Baumschulen gibt es massive Schäden. Insgesamt dürften zehn der österreichweit erwarteten 15 Millionen an Schäden in Oberösterreich zu beklagen sein. Im Laufe des Vormittags stieg die Zahl laufend, weil viele Leute erst in der Früh Schäden an ihren Häusern entdeckten, hieß es beim Landesfeuerwehrkommando: "Den Feuerwehren dürfte noch ein arbeitsreiches Wochenende bevorstehen".

9.000 Haushalte ohne Strom
Auch zahlreiche Stromleitungen wurden durch umstürzende Bäume beschädigt. Insgesamt 9.000 Haushalte - 6.000 Kunden der Linz AG und rund 3.000 der Energie AG - waren zeitweise ohne Strom, etliche auch noch am Vormittag. Am Linzer Pichlingersee ist in den kommenden Tagen nur eingeschränkter Badebetrieb möglich, weil in den Bäumen zahlreiche lockere Äste hängen und die Zufahrtstraße blockiert ist. Die Linz AG empfiehlt Besuchern, den Baumbestand zu meiden und auf offene Flächen auszuweichen.

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