Todespillen

Schlafmittel sollen auf Drogenliste

Oberösterreich
14.11.2008 10:06
Die jüngsten waren erst 16! Alle 18 oö. Drogenopfer hatten sich heuer mit ärztlich verschriebenen und öffentlich subventionierten Beruhigungsmitteln umgebracht. "Diese Todespillen auf Krankenschein müssen endlich per Datenbank kontrolliert und reduziert werden", fordert nun der Linzer Drogentherapeut Dr. Bernhard Lindenbauer.

Der 51-jährige Oberarzt der Landes-Nervenklinik war am 7. März lebensgefährlich niedergestochen worden. Er kennt zwar den ominösen Attentäter nicht, aber die riskante Szene mit ihren skrupellosen Dealern: Viele meiner Patienten fahren von Arzt zu Arzt, und von Bundesland zu Bundesland, um sich diese gefährliche Beruhigungsmittel in rauen Mengen zu holen.

So verordnete eine Leondinger Ärztin, wie exklusiv berichtet, dem Welser Junkie Daniel (18) auf einen Schlag 360 Stück Somnubene, mit denen er sich nach dem Drogentod seiner Micheldorfer Freundin Natalie (16) umbringen wollte. Daniel wurde in der Intensivstation gerettet  und erhob schwere Vorwürfe gegen seine Lieferantin: Der Medizinerin droht nun ein Disziplinarverfahren bei der Ärztekammer, doch kein Strafverfahren wegen Beihilfe zur Körperverletzung oder zum Drogenmissbrauch, weil das Schlafmittel nicht im Suchtgiftgesetz steht.

Das soll anders werden: Lindenbauer fordert, dass die geplante EDV-Datenbank nicht nur die Abgabe von Ersatzdrogen kontrolliert und den Schwarzmarkt reduziert, sondern auch die Rezepte für die noch gefährlicheren Beruhigungsmittel. "Sie führen zu den Todesfällen und nicht die Opiate", appelliert der Drogentherapeut an die Politik, die Todespillen in die Suchtgiftliste aufzunehmen.

Wieder Tote in Steyr
In Oberösterreichs Drogenhauptstadt Steyr ist es in der Nacht auf Donnerstag zum insgesamt 18. Todesfall gekommen: Eine 19-Jährige starb an einem Drogencocktail aus Kokain und verschiedenen Ersatzstoffe. Link zur Story siehe Infobox!

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