Mediziner warnen:

“Rund und gsund” ist Lüge

Oberösterreich
06.04.2017 21:44

"Rund und g’sund" - das trifft auf eine Minderheit der Oberösterreicher zu. Wer zu viel auf den Rippen hat - und das ist jeder zweite von uns - hat meist auch Folgekrankheiten, die allein in OÖ Kosten in der Höhe von 2 Milliarden € verursachen! Für krankhaft Übergewichtige gibt’s ein erfolgreiches Abnehmprogramm.

"Mit dem Thema Abnehmen wird viel Geld gemacht. Einfach ein Mittel zu schlucken, und dann purzeln gleich die Kilos, das funktioniert nicht", stellt  Edith Hartmann, die medizinische Leiterin des Projekts "Medikcal" am Fortbildungszentrum der Linzer "Lisln", klar.

Hier läuft seit 2013 ein Projekt mit der Gebietskrankenkasse OÖ, für das nur krankhaft übergewichtige Landsleute zugelassen sind. 88 Prozent der 176 Patienten schafften das Ziel von minus 15 Prozent Gewicht locker, und 74 Prozent von ihnen kamen nun auch ein Jahr nach Beendigung zum freiwilligen Check. Sie hatten zwar wieder etwas zugenommen, waren aber doch noch im "grünen Bereich".

Jetzt gibt’s ein erweitertes 3-Jahres-Programm: Ein Jahr mit einer anfänglichen "Radikalkur", bei der die Energiezufuhr auf 800 Kalorien pro Tag - 2000 wären für einen Erwachsenen normal - reduziert wird, dann mit überwachtem Umgewöhnen, letztlich folgt die langsame "Entlassung in den  Alltag". Und es wurde billiger: Je nach sozialer Situation belaufen sich bei erfolgreicher Absolvierung die Selbstkosten auf 43 bis 1300 Euro. Den Rest zahlt die OÖGKK. "Weil Gesundheit keine Frage des Geldbeutels sein darf", so GKK-Obmann Albert Maringer.

Weniger Dicke sparen dem System auch viel Geld: Denn jeder vierte Übergewichtige bekommt "Alters-Diabetes", dazu kommen unabhängig oft Bluthochdruck, Arteriosklerose, Fettleber, Gicht, Kurzatmigkeit, schlechtere Wundheilung, Krebs, Demenz - "rund und g’sund" ist anders.

Von Markus Schütz

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