Am ersten Einkaufssamstag wird der "Ruhepol" eröffnet. Ab dann können Linzer und Besucher ein ganzes Jahr hindurch Zuflucht vor dem Trubel der Großstadt suchen. Architekten der Kunstuniversität haben die Räumlichkeiten des ehemaligen Lichtspieltempels umgestaltet. Warme Farben, Holz und luftige Konstruktionen dominieren. Wo früher Popcorn verkauft wurde, kann man sich nun bei einem Tässchen Tee oder einem Buch entspannen, im ehemaligen Kinosaal laden Sitzsäcke zum gemütlichen Herumlümmeln ein.
Neues Leben für altes Kino
Die Räumlichkeiten wurden von der SPÖ Oberösterreich zur Verfügung gestellt, die in dem Gebäude ihre Parteizentrale hat. Mit der Lage an der Shoppingmeile Landstraße sei der "Ruhepol" für viele Menschen erlebbar, so Landesgeschäftsführer Christian Denkmaier. Da die Neuausrichtung des ehemaligen Centralkinos schon länger in Diskussion war, sei das Kooperationsprojekt "Ruhepol" eine ideale Gelegenheit, um der kulturellen Tradition der Räumlichkeiten Rechnung zu tragen und sie fortzusetzen.
Sowohl Denkmaier als auch Androsch sind zunächst unabhängig voneinander an den Architekturprofessor Roland Gnaiger herangetreten, der die Idee eines Ruheraums gleich zum Semesterprojekt für seine Studierenden machte. Der finale Entwurf von Richard Steger, Tobias Hagleitner und Gunar Wilhelm sei dann über den Sommer und Herbst umgesetzt worden, so Bauherr Denkmaier.
Das Projekt ist Teil der Kampagne "Beschallungsfrei", die sich gegen Zwangsbeglückung mit Hintergrundmusik wendet. In einem explizit religiösen Zusammenhang steht hingegen der zweite geplante "Ruhepol" im Mariendom. Er ist von 21. Mai bis 26. Oktober 2009 geöffnet.
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