Bürgermeister-Rap

Realsatire über linz09 ab Montag im Kino

Oberösterreich
23.04.2009 07:56
Eine Realsatire über die Europäische Kulturhauptstadt Linz hat die Künstlergruppe Qujochö auf die Leinwand gebracht: "Dobuschido - der Film" zeigt Bürgermeister Franz Dobusch (SPÖ) als rappenden Politiker samt schwarzem Gegenspieler, dem Kulturreferenten Vizebürgermeister Erich Watzl (ÖVP). Der Streifen wurde ursprünglich auf 45 Minuten angelegt, ist aber auf eine Stunde angewachsen. Er wurde am Mittwoch beim Filmfestival "Crossing Europe" uraufgeführt.

Der Linzer Kulturdirektor Siegbert Janko führt als Märchenonkel durch die Geschichte, die in South-Park-Manier daherkommt: Das Stadtoberhaupt versucht sich erfolglos als Rapper, bis ihm der deutsche HipHop-Star Bushido die nötigen Skills beibringt. ÖVP-Gegenspieler Watzl tritt auf den Plan, Dobusch nimmt frustriert den Hut und den nächsten Flieger nach Übersee. Die Kulturhauptstadt Linz versinkt im Chaos, bis der Bürgermeister, gestärkt durch Fidel Castro, in die Donaumetropole zurückkehrt.

Politisch unkorrekt und unter der Gürtellinie
"Dobuschido" nimmt sich kein Blatt vor den Mund, die kommunale Politik und Wirtschaft müssen genauso dran glauben wie die lokale Prominenz und die Kulturhauptstadt-Intendanz. Die Gags sind herrlich politisch unkorrekt, aber zum Teil auch weit unter der Gürtellinie und manchmal ermüdend. Nur Seher mit einem engen Linz-Bezug können über den Streifen lachen. Man brauche wahnsinnig viel Insiderwissen, brachte es Dobusch selbst im Anschluss an die Premiere auf den Punkt. Ihm habe der Film - übrigens eine von mehr als 50 Arbeiten bei Crossing Europe mit Oberösterreich-Bezug - gefallen. "Der ist klass' gemacht."

Den Link zum Film-Trailer findest du in der Info-Box!

Schlägerei am "Arsch der Welt"
"Dobuschido" wurde von der Linzer Vereinigung Qujochö im Jahr 2005 zunächst als Figur in einem Internet-Clip geboren. Damals war es in der Stadt zu einer Schlägerei rund um Rapper Bushido gekommen, ein Prozess folgte. Im Zuge der Berichterstattung darüber wurde Linz im deutschen Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" als "Arsch der Welt" bezeichnet. Qujochö nahm die Vorfälle und die kulturpolitischen Diskussionen der vergangenen Jahre in der Stadt als Anlass für den Film, der ab kommendem Montag regulär im Linzer Programmkino Moviemento läuft.

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