Besuche von Angehörigen seien vor allem für Patienten auf der Intensivstation wichtig. Das gehe aus vielen Studien hervor, sagte Stefan Juchems vom Institut für Pflegewissenschaften an der Universität Witten-Herdecke in Berlin.
Durch die Abschaffung fixer Besuchszeiten, der Einführung von Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige und deren psychologische Betreuung sei das Linzer Spital in Österreich das einzige, das diese theoretische Erkenntnis auch in die Praxis umsetze, so Juchems.
Überlebenschance verbessert
Das Klinikum Wels-Grieskirchen hat sich so wie andere österreichische Spitäler auch an der Vermont Oxford Studie beteiligt, bei der weltweit über 800 Neonatologie-Abteilungen mitmachen. Auf diese Weise werden jährlich rund 50.000 vor der 37. Schwangerschaftswoche geborene Kinder beobachtet.
Alle Spitäler schicken anonymisierte Daten ein, daraus wird ein Durchschnitt errechnet, der danach mitgeteilt wird. Auf ein Ranking wird bewusst verzichtet, aber jedes Spital kann daraus regelmäßig ablesen, wie es im internationalen Qualitäts-Vergleich liegt und daraufhin Prozesse zur Verbesserung einleiten. Das oberösterreichische Krankenhaus darf sich über Werte weit über dem Durchschnitt freuen.
Zehn Prozent über Durchschnitt
In der erst 2005 neu eröffnete Spezialabteilung im Klinikum Wels-Grieskirchen liegt die Überlebensrate von Frühchen bei 95 Prozent, international "nur" bei 85 Prozent.
Auch was die Verweildauer im Krankenhaus und die spätere Entwicklung der Kinder betreffe, hat sich Wels jeweils überdurchschnittlich platzieren können.
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