Mehr Notendruck?

Pühringer: “PISA soll in Schulnote einfließen”

Oberösterreich
29.12.2010 09:23
Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) ist ab 1. Jänner ein halbes Jahr lang Vorsitzender der Landeshauptleutekonferenz. Zeit, die er nützen will, um Reformen anzustoßen, zum Beispiel in der von der jüngsten PISA-Schlappe geprägten Bildungspolitik. Da hat er eine spezielle Idee: Bei Schülern, die den PISA-Test mitmachen, soll das Ergebnis jeweils in die Note einfließen – damit sie motivierter bei der Sache sind.

"Krone": 2013 kommt der nächste PISA-Test. Wenig Zeit, das Debakel auszubügeln.
Josef Pühringer: Wir müssen in den Volksschulen wieder mehr Augenmerk auf Lesen, Schreiben, Rechnen legen. PISA ist nicht unfehlbar, zeigt aber, dass dort das Problem liegt. Denn das ganze nachfolgende Bildungssystem setzt auf diesen Kulturtechniken auf.

"Krone": Also andere Lehrpläne in Volksschulen?
Pühringer: Es wäre schon eine Hilfe, wenn Rechenstunden, Lesestunden nicht ausfallen dürften. Heute kommt vom Schlangenbeschwörer bis zu Was-weiß-ich-wem an die Schulen, und für die grundlegenden Kulturtechniken bleibt einfach zu wenig Zeit.

"Krone": Und bei älteren Schülern gibt's dann Probleme, bei PISA überhaupt mitzutun – bis hin zu Boykottaufrufen.
Pühringer: Man könnte die Schüler schon motivieren. Nämlich, indem der PISA-Test wie ein normaler Test oder eine Schularbeit in die Note einbezogen wird. Mir sagen Schüler, dass sie sich beim PISA-Test eh nichts antun, weil er für ihre Leistungsbeurteilung nicht zählt und anderes für sie weit wichtiger ist.

"Krone": Und dann würden sie auch besser abschneiden?
Pühringer: Ich bin sicher, dass wir in Wahrheit besser liegen – und in Oberösterreich erst recht. Daher trete ich auch für regionale Auswertungen der PISA-Ergebnisse ein. Wir sollten aber auch eigene Testverfahren überlegen, um PISA zu ergänzen.

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