Vorfall am AKH Linz

Proben verloren: Ärzte warnen bereits seit Monaten

Österreich
28.10.2014 07:17
Offenbar kam es, wie es kommen musste: Ärzte-Koryphäen warnten bereits im Sommer eindringlich, dass die Situation in der Pathologie im Linzer Allgemeinen Krankenhaus - vor allem die fehlende Möglichkeit, Proben direkt vor Ort untersuchen zu können - fatal sei. Wie von der "Krone" berichtet, verdeutlicht nun eine Panne der Post diese Misere: Gewebeproben von sechs Patientinnen sind verschwunden.

Die Probleme in dieser für den ganzen Betrieb im Linzer AKH so wichtigen Abteilung beschäftigten im Sommer schon höchste politische Kreise im Land Oberösterreich: Der Präsident der Pathologischen Gesellschaft in Österreich, Primar Sigurd Lax, informierte Landeshauptmann Josef Pühringer in einem persönlichen Schreiben, das der "OÖ-Krone" vorliegt.

Wörtlich schreibt darin der Universitätsprofessor: "Ohne eine zeitnahe histo-, zyto- und molekularpathologische Diagnostik vor Ort ist die Behandlung von lebensbedrohenden Erkrankungen und insbesondere eine moderne Onkologie nur eingeschränkt möglich." Lax ging somit bereits Mitte August auf den Umstand ein, dass im Linzer AKH entnommene Gewebeproben gar nicht mehr direkt vor Ort untersucht werden können.

"Die Situation am AKH Linz ist tatsächlich gefährlich"
Weiters schreibt der anerkannte Fachmann: "Ein Spital der Größe des AKH Linz mit 900 Betten und einem Tumorzentrum benötigt schon allein laut Krankenanstaltengesetz eine funktionierende Pathologie." Nachsatz des Professors: "Die derzeitig herrschende Situation am AKH Linz ohne normal funktionierendes Institut für Pathologie ist tatsächlich gefährlich (...)."

Im AKH ist man nach der von der deutschen Post verschuldeten Panne jedenfalls zerknirscht. "Es rufen laufend Patienten an und wollen wissen, ob es auch bei ihren Befunden Probleme gibt", so AKH-Chef Heinz Brock. Er versichert jedenfalls gegenüber der "Krone", dass keine Patienten zu Schaden kommen werden, stellt aber auch gleichzeitig fest: "Proben per Post zu verschicken, ist üblich. Eine andere Situation wäre mir aber natürlich lieber."

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