83% Aufklärungsrate

Pro Jahr gibt es 500 Anzeigen wegen sexueller Angriffe

Oberösterreich
05.01.2011 18:10
Ein Fall wie er 500-mal jedes Jahr im Land ob der Enns vorkommt: Ein 30-jähriger Mühlviertler sitzt in Haft, weil er – wie berichtet – seine 24-jährige "Ex" in Freistadt zum Sex gezwungen haben soll. Es steht, wie meist bei Vergewaltigungs-Anzeigen in einer Beziehung, Aussage gegen Aussage. Er sagt, es war freiwillig.

Die Aussagen der Mühlviertlerin sind glaubhaft, ihr Ex-Freund ist in Haft. Was bei Gericht herauskommt, traut sich niemand zu sagen, da Aussage gegen Aussage steht und keine Verletzungen gefunden wurden.

Jedes Jahr werden in Oberösterreich etwa 500 Sex-Übergriffe angezeigt. Von der brutalen Vergewaltigung bis zum "harmlosen" Exhibitionisten. Da die Taten meist im Famlien- oder Bekanntenkreis passieren, ist die Aufklärungsquote mit 83 Prozent hoch.

Anonymität lässt Opfer ihr Schweigen brechen
"Die Opfer trauen sich jetzt, sich zu melden, da es anonyme Anlaufstellen gibt. Vor zehn, 15 Jahren war das noch anders. Da wurde mehr geschwiegen, um keine Schande über die Familie zu bringen", sagt Franz Grünbart, Leiter des Opferschutzvereins "Weißer Ring" und Polizist in Eberschwang.

Beim österreichweiten Opfernotruf (Telefonnummer 0810/955-065) läutet jeden Tag 40-mal das Telefon. Die 66 Mitarbeiter vom "Weißen Ring" in Oberösterreich haben genug zu tun. Leider sind gerade bei Anzeigen wegen Sexualdelikten auch Falschmeldungen dabei. "Das ist für echte Opfer ein Schlag ins Gesicht", so Grünbart.

von Markus Schütz, "OÖ Krone"

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