20 Jahre danach

Polizeipfusch nach Mord soll geklärt werden

Oberösterreich
28.02.2008 20:34
Wie in den Skandalfällen Kampusch und Heidegger hat auch die Linzer Kripo heiße Spuren verschlampt und vertuscht: Nach dem 20. Todestag des erschossenen Linzer Journalisten Günther Schädel (43) sollten jetzt endlich alle Ermittlungsfehler genau untersucht und alle Mordverdächtigen genauer überprüft werden!
Der Sportredakteur war am Morgen des 27. Februar 1988 am Tummelplatz erschossen worden. Ein paar Stunden später meldete sich die erste Verdächtige selbst bei der Polizei: Sie habe Schädel gehasst und mit Mord bedroht, weil er ihren verflossenen Ehemann mit dessen zweiter Ehefrau verkuppelt hätte. Die rachsüchtige „Ex“ hatte nicht nur ein Motiv, sondern auch fünf belastende Schmauchspuren an der rechten Schusshand.


„Das muss aber nicht von einer Pistole stammen, sondern kann auch von einem Auspuff kommen“, spielten die Ermittler Verteidiger  und verfolgten andere Fährten: Ein Italiener wurde verhaftet, ein Kollege verhört, eine Diebsbande überprüft und 38 „Frommer“-Pistolen wurden beschossen. Alles so negativ, wie Monate später die erste Hausdurchsuchung bei der ersten Tatverdächtigen.


Am zehnten Todestag endete auch die achte heiße Spur im Sand: Eine Ungarin, die anonym das am Totenbett abgelegte Geständnis ihres Ehemanns verschickt und den Auftraggeber der Hinrichtung namentlich genannt hatte, konnte nicht eruiert werden.


Am 20. Todestag wünschten sich Witwe und Sohn am Grab des Opfers nun, dass der Täter noch lebt, dass die Tat noch gesühnt wird: eine Evaluierung des Aktes, wie in den Fällen Natascha Kampusch und Peter Heidegger, denen Polizeipfusch acht Jahre ihres Lebens geraubt hatte.


Foto: „Krone“
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