Die Stadt Linz etwa muss für 2015 mit 5.181 Menschen rechnen, die Pflegestufe drei und damit Anspruch auf einen Heimplatz haben. "Kämen nur fünf Prozent der jetzt mit eins bis zwei Eingestuften dazu, wären es 300 mehr", rechnet ÖVP-Gemeinderat Franz Hofer damit, dass bei einer Einstufung durch Diplompfleger, wie sie der Sozialminister plant, mehr Leute Stufe drei bekämen.
Bedarf gäbe es, weiß die Linzer Ärztin Gerda Nagl, die seit 1984 Pflege-Gutachten erstellt: "Viele Patienten mit Stufe eins oder zwei sagen mir, dass sie in ein Heim wollen." Mobile Dienste für sie hält Nagl für ausreichend, schlägt aber vor, die Pflege dieser Menschen mit unangemeldeten Stichproben-Kontrollen im Auge zu behalten: "Das könnte eine Aufgabe für diplomierte Pflegekräfte sein."
Die Hoffnung der Sozialpolitiker, mithilfe der mobilen Dienste die Platznot in den Altenheimen beheben zu können, teilt die Medizinerin dennoch nur bedingt: "Wir werden von allem mehr brauchen, auch mehr Plätze in den Heimen." Mehr Heimplätze können sich die Gemeinden aber nicht leisten.
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