Bedarf steigt

Pflegefall Pflege – ganzes System steckt in Krise

Oberösterreich
14.08.2010 10:10
Schon jetzt müssen pflegebedürftige Senioren – wie berichtet – fallweise in deutsche Privatheime ausweichen, doch die Platznot in Oberösterreichs Altenheimen droht noch größer zu werden: Nicht erst ab Pflegestufe drei, wie derzeit üblich, sondern auch mit "niedrigerer" Einstufung werden mehr Heimplätze gebraucht.

Die Stadt Linz etwa muss für 2015 mit 5.181 Menschen rechnen, die Pflegestufe drei und damit Anspruch auf einen Heimplatz haben. "Kämen nur fünf Prozent der jetzt mit eins bis zwei Eingestuften dazu, wären es 300 mehr", rechnet ÖVP-Gemeinderat Franz Hofer damit, dass bei einer Einstufung durch Diplompfleger, wie sie der Sozialminister plant, mehr Leute Stufe drei bekämen.

Bedarf gäbe es, weiß die Linzer Ärztin Gerda Nagl, die seit 1984 Pflege-Gutachten erstellt: "Viele Patienten mit Stufe eins oder zwei sagen mir, dass sie in ein Heim wollen." Mobile Dienste für sie hält Nagl für ausreichend, schlägt aber vor, die Pflege dieser Menschen mit unangemeldeten Stichproben-Kontrollen im Auge zu behalten: "Das könnte eine Aufgabe für diplomierte Pflegekräfte sein."

Die Hoffnung der Sozialpolitiker, mithilfe der mobilen Dienste die Platznot in den Altenheimen beheben zu können, teilt die Medizinerin dennoch nur bedingt: "Wir werden von allem mehr brauchen, auch mehr Plätze in den Heimen." Mehr Heimplätze können sich die Gemeinden aber nicht leisten.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele