Das Modell nennt sich "Freistellung gegen Entfall der Bezüg" und funktioniert wie folgt: Christina hat sich von ihrem Arbeitgeber für ein Jahr karenzieren lassen. Der Baukonzern stellte als Ersatz einen Arbeitslosen ein.
Die Weltenbummlerin, die ihre Versicherungszeiten "beisammen hatte", bekam fortan Taggeld ausgezahlt – in voller Anspruchshöhe. Doch anders als herkömmliche AMS'ler, die dem heimischen Arbeitsmarkt ständig zur Verfügung stehen müssen, können solche Karenzierten praktisch tun und lassen, was sie wollen. Auch eine Weltreise, erklärt AMS-Sprecher Sebastian Paulick: "Allerdings kommen derartige Fälle extrem selten vor."
Warum der Gesetzgeber diese Möglichkeit geschaffen hat, darüber kann selbst das AMS nur spekulieren. Vermutlich soll Langzeitarbeitslosen auf diese Weise die Chance eröffnet werden, wieder Job-Luft zu schnuppern. Jedenfalls schönt es die Statistik: Karenzierte und Ersatz scheinen nicht als beschäftigungslos auf.
von Alex Schönherr, "OÖ Krone"
Symbolbild
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