Neuer Propofol-Fall

OÖ: Witwer hofft auf Wiederaufnahme des Prozesses

Oberösterreich
13.11.2011 11:12
Die Schlagzeilen um mögliche Propofol-Opfer in Österreich überschlagen sich: Nun tritt auch ein Oberösterreicher an die Öffentlichkeit, der schon seit Jahren für die Wahrheit kämpft: Der Innviertler Max Hofman ist zuversichtlich, dass er die Wiederaufnahme des Verfahrens erwirken kann. Seine Frau war in einem Linzer Spital nach einer Propofol-Narkose gestorben. Darufhin wurde der Krankenhausbetreiber Gespag vom Erstgericht verurteilt - dann vom OLG aber freigesprochen.

"Fast sechs Prozessjahre lang immer wieder mit den damaligen Geschehnissen belastet zu werden, ist nicht leicht, das hat mich sehr mitgenommen. Aber ich wollte nicht früher an die Öffentlichkeit. Doch jetzt muss die Mauer des Schweigens durchbrochen werden", sagte Max Hofmann.

Der Witwer will nun endlich Licht ins Dunkel bringen, nachdem das Narkosemittel Propofol durch den Tod von Michael Jackson und die Tragödien in Innsbruck so in die Schlagzeilen geriet. "Wir werden auf jeden Fall alle Möglichkeiten ausschöpfen. Denn ich glaube, dass das Recht auf die Wahrheit auf meiner Seite ist. Auch wenn man das bis jetzt niederhalten wollte."

Gutachten sollen zur Wiederaufnahme führen
Hofman stützt sich dabei auf mehrere Prozessgutachter, die wiederholt einen Zusammenhang zwischen der hohen Dosis Propofol und dem Tod der 41-jährigen Sportprofessorin Christine Hofmann darstellten. So meinte der erfahrene Primar Dr. Walter Mauritz, Vorstand des Instituts für Anästhesiologie und Intensivmedizin am UKH Lorenz Böhler der AUVA: "Beim rechtzeitigen Erkennen des Problems hätte man die Sedierung mit einem anderen Präparat fortsetzen und den Tod von Frau Hofmann vermeiden können."

Das Erstgericht verurteilte die Linzer Nervenklinik, doch dann kam die Wende: Die Gespag berief ("Keine gesicherte medizinische Erkenntnis") und bekam nach einem weiteren, vierten Gutachten vom Oberlandesgericht Linz am 31. Oktober 2011 recht.

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