Starke Wirtschaft

OÖ auf Konferenz der stärksten Regionen

Oberösterreich
06.08.2008 16:27
Das Land Oberösterreich, vertreten durch Landeshauptmann Josef Pühringer, nimmt in China an einer Konferenz der Regierungschefs von insgesamt sieben "Power-Regionen" aus vier Kontinenten teil. Diese wird alle zwei Jahre in einer der Mitgliedsregionen durchgeführt. Bei der heurigen Tagung, die von der Region Shandong in ihrer Hauptstadtstadt Jinan organisiert wird, geht es um die Themen "Ressourcenschonende Gesellschaft" und "Gesundheit".

Um als Mitglied der "Power-Regionen" aufgenommen werden zu können, muss man über besondere wirtschaftliche Stärke verfügen. Alle Regionen zusammen sind Heimat für 170 Mio. Menschen und repräsentieren ein Brutto-Inlandsprodukt von rund 2.000 Mrd. US-Dollar. Zu den Konferenzteilnehmern gehören weiters die Regionen Quebec in Kanada, Shandong im östlichen China, Western Cape in Südafrika und Sao Paulo in Brasilien. Zuletzt ist Georgia in den USA dazugestoßen.

Konferenz im ehemaligen Armenhaus Chinas
Landeshauptmann Pühringer nahm in Shandong - über 93 Mio. Einwohner, einst "Armenhaus" Chinas, heute eine der besonders dynamischen Regionen der Volksrepublik - auch Kontakt zu dortigen Standorten von oberösterreichischen Firmen auf: Gruber Extrusion Technology als Tochterfirma der Gruber Group mit Hauptsitz in Pettenbach im Bezirk Gmunden hat in Shandong eine über 100 Mitarbeiter zählende Fabrik für Maschinenbau und Werkzeugbau zur Erzeugung von Kunststoffprofilen. Diese finden unter anderem in Fenstern und Kabelkanälen Verwendung, die in ganz Asien verkauft werden. Firmenchef Chunzi Zou, der in den vergangenen Jahren jeweils eine Verdoppelung des Geschäftsvolumens verzeichnet hat, klagte allerdings über stark steigende Rohstoffkosten und erhebliche Probleme bei der Stromversorgung, so dass er heuer "nur" noch mit 65 Prozent Steigerung auf rund 3,4 Mio. Euro Umsatz rechne.

Pühringer benützt die aus Anlass der Konferenz durchgeführten bilateralen Gespräche als "Türöffner" für die heimische Wirtschaft. Der Handel zwischen Oberösterreich und den Partnerregionen sei dadurch um durchschnittlich 39 Prozent weiterentwickelt worden, bilanzierte er.

Umwelttechnik: Zukunftsmarkt China
Für die Zukunft verweist er darauf, dass allein in China in den nächsten drei Jahren mehr als 140 Mio. Mrd. Euro in Wasserreinigung, Luftverbesserung und Abfallbeseitigung investiert werden sollen. In Südafrika finde 2010 die Fußball-Weltmeisterschaft statt. Überall hätten oberösterreichische und österreichische Unternehmen Chancen auf Aufträge. In Shandong könnte die Siemens VAI Metals Technology einen weiteren Auftrag für die Optimierung des Hochofenprozesses im Stahlwerk Laiwu bekommen, wodurch dessen Energieeinsatz und den CO2-Ausstoß erheblich gesenkt werden könnte.

15 Milliarden Budget-Überschuss, 15 Prozent Lohnsteuer, subventionierter Sprit, keine Zölle auf Wein und Bier!
 Was Oberösterreichs Landeshauptmann bei seinem Besuch in Honkong alles verwunderte, hat seine Schattenseiten: Den Smog, der nicht nur den Olympioniken den Atem raubt, und die Strom- und Wasserknappheit, die auch den Auslands-Oberösterreichern Sorgen macht. So können die Pettenbacher Werkzeug- und Maschinenbauer Gruber-Greiner-Group in der oö. Partnerprovinz Shandong (93 Millionen Einwohner) ihr enormes bisheriges Wachstum von plus 80 Prozent im Jahr heuer nicht wiederholen, weil ihnen nur 10 Prozent der benötigten Energie geliefert wird.
 Gruber fährt nur noch Nachtschichten, andere Industriebetriebe machen während der olympischen Spiele gleich Betriebsferien.     
  
Denn China hat zu achtzig Prozent auf Kohlekraftwerke gesetzt, die den Smog so anheizen, dass Erholungspausen eingelegt werden müssen, was den Strombossen nicht ungelegen kommt, weil sie in ihrer weltweit lukrativen Branche als Einzige Defizite machen.
 Zu wenig Wasser und zu viel Schmutz, sind auch die größten Sorgen des größten Öl- und Gas-Reeders Dr. Helmut Sohmen, den LH Josef Pühringer nun in Honkong traf. Der gebürtige Linzer (69) kommandiert 125 Schiffe und analysiert den laufenden Wettbewerb der beiden widersprüchlichsten Wirtschaftssysteme zwischen freiem Markt und roter Diktatur: Das System ist jetzt total unternehmerisch eingestellt: China baut die Zukunft, Europa verteidigt die Vergangenheit, meint Sohmen  und, sich vorbeugend beim Landeshauptmann entschuldigend: Je weniger Regierung, desto besser gehts uns. Der Groß-Reeder ist einer der prominentesten Oberösterreich-Auslands-Netzwerker in 76 Ländern: Als ihr 350. Mitglied begrüßten Sohmen und Pühringer den Welser Ing. Michael Mayr.

 

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