In der Krise

Österreicher zunehmend pessimistisch

Oberösterreich
22.11.2008 16:23
Österreichs Arbeitnehmer blicken zunehmend pessimistisch in die Zukunft. Besonders skeptisch sind Arbeiter und Beamte, geht aus dem aktuellen Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer OÖ und den Meinungsforschungs-Instituten Sora und Ifes hervor.

Der am Freitag von der Arbeiterkammer Oberösterreich veröffentlichte Arbeitsklima Index zeigt deutlich nach unten: Aktuell beträgt er 109 Index-Punkte, vor einem Jahr lag er noch bei 112 Punkten. Der Optimismus gehe zurück, die wirtschaftliche Zukunft Österreichs werde skeptisch betrachtet, heißt es in der Studie.

Schneller Abstieg
Wurden im Frühjahr noch 111 Indexpunkte erreicht, so ist die Stimmung zuletzt spürbar schlechter geworden. Laut Arbeitsklima Index bewerteten im Herbst 72 Prozent der Arbeitnehmer die wirtschaftliche Zukunft Österreichs positiv. Sie sind damit weniger optimistisch als noch im Frühjahr, als 81 Prozent die Zukunft "sehr" beziehungsweise "ziemlich optimistisch" sahen. Der Index war das letzte Mal im Frühjahr 2001 - mitten in der dot-com-Krise, auf nur 109 Punkte gesunken.

Beamte pessimistisch
Besonders ausgeprägt ist diese Entwicklung bei den öffentlich Bediensteten: Nach 81 Prozent sind nur mehr 68 Prozent sehr oder ziemlich optimistisch, das sind um 13 Prozentpunkte weniger als vor einem halben Jahr. Bei den Arbeitern gibt es einen Rückgang um sieben Prozentpunkte, von 77 auf 70 Prozent. Die Angestellten kommen derzeit auf 74 Prozent, nach 83 Prozent ein Minus von neun Prozentpunkten.

Die Arbeitnehmer in Österreich sind auch mit der Arbeitszeitregelung unzufriedener als noch vor einem halben Jahr: Waren im Frühjahr noch 82 Prozent "sehr" beziehungsweise "ziemlich" zufrieden, so sind es im Herbst nur mehr 78 Prozent. "Die Arbeitnehmerinnen spüren, dass die Wirtschaft in eine Krise geraten ist", AK-Präsident Johann Kalliauer am Freitag bei der Präsentation des Arbeitsklima Index. Nun müsse gegengesteuert werden. Am wichtigsten seien Maßnahmen zur Stärkung der Inlandsnachfrage. Das gehe mit raschen Steuerentlastungen und kräftigen Lohnerhöhungen. Kurzfristig müsse auch in die Infrastruktur investiert werden.

Kalliauer: Lohnsteuer senken und Einkommen steigern
Für AK-Präsident Johann Kalliauer sprechen die Ergebnisse des Arbeitsklima Index eine klare Sprache: "Die Arbeitnehmerinnen spüren, dass die Wirtschaft in eine Krise geraten ist. Nun muss gegengesteuert werden. Am wichtigsten sind Maßnahmen zur Stärkung der Inlandsnachfrage. Das geht sowohl über eine rasche Steuerentlastung als auch durch kräftige Lohnerhöhungen", fordert der AK-Präsident. Kurzfristig muss zudem über Investitionen in die Infrastruktur die Konjunktur belebt werden.
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