Im auslaufenden Schuljahr 07/08 besuchten 210.333 Kinder und Jugendliche die 1019 Schulen ob der Enns. In den Volks- und Hauptschulen machen sich die geburtenschwachen Jahrgänge bereits deutlich bemerkbar, während die mittleren und höheren Schulen weiterhin Zuwächse verzeichnen. Ausnahmen sind die HAK und HAS sowie die Lehranstalten für Humanberufe.
Bei den Volksschülern in den vierten Klassen sind mehr als die Hälfte für ein Gymnasium geeignet. 40 Prozent der 51.100 Hauptschüler dürfen sich über einen guten oder ausgezeichneten Erfolg freuen. Im „Poly“ erreichen fast 30 Prozent einen guten oder ausgezeichneten Erfolg.
Gute Nachrichten gibt’s auch für die Pädagogen: In diesem Schuljahr wurden 165 Lehrer angestellt. 1161 warten auf einen Job, rund 250 von ihnen werden einen bekommen.
Berufsschullehrer geben längst „gratis“ Nachhilfe
Lehrer sollen Schüler gratis auf den Nachzipf vorbereiten – das wurde total abgelehnt. Die Berufsschullehrerin Heidemarie Imhofer (47) aus Ebensee sagt aber: „Wir machen das längst!“
Das BZÖ fordert, wie berichtet, dass Lehrer ein Drittel ihrer neunwöchigen Sommerferien für Gratis-Nachhilfe opfern sollen, erntete nur Absagen. Bei den Berufsschullehrern läuft es aber anders?
Mich ärgert das Klischee vom faulen Lehrer. Ich unterrichte seit zwanzig Jahren in der Gastgewerbeberufsschule in Altmünster. Wir haben ein Internat dabei, die Lehrer müssen am Abend Erzieherdienst leisten und geben den Schülern Nachhilfe. Der Direktor ist der Internatsleiter, teilt die Lehrer so ein, dass für die Hauptfächer immer wer da ist.
Und wie hat sich dieses System bewährt?
Einerseits find’ ich es sehr positiv, weil so Wissenslücken gefüllt werden können. Andererseits ärgert’s mich, wenn es meine eigene Schüler sind, und ich weiß, dass die im Unterricht Gaudi haben, nichts mitbekommen und sich darauf verlassen, dass sie Nachhilfe bekommen.
Wie reagieren Sie auf solche Schüler?
Teilweise lasse ich sie schon anrennen, weigere mich, ihnen Nachhilfe zu geben, damit sie daraus lernen, im Unterricht besser aufzupassen.
Foto: Christof Birbaumer
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