A8 und A7 im Visier

Neues Front-Radar macht Jagd auf Verkehrssünder

Oberösterreich
10.03.2010 15:50
Seit mehr als einem halben Jahr ist das Front-Radar in Österreich in der Testphase – sobald es "scharf" eingesetzt werden kann, ist es für Tempobolzer wie ein Sündenspiegel: Dann können auch Gurtenmuffel und Handytelefonierer entlarvt werden. In Oberösterreich wird das auf der A8 in Weibern und der A7 in Linz sein.

Etwa 9,6 Millionen Euro an Strafgeldern gehen allein Oberösterreich jährlich verloren, weil sich 106.000 geblitzte ausländische Temposünder in ihren Heimatländern nicht selbst belasten und damit keinen Lenker nennen müssen. Deshalb werden in Deutschland Raser von vorne geblitzt, um sie identifizieren zu können.

Mit neuen Frontkameras will man nun endlich Raser-Touristen strafen können. Im Land ob der Enns wird es aber nur zwei solche Tempokontrollen geben, die Raser erst von hinten und dann mit einer dreißig Meter entfernten zweiten Kamera zusätzlich von vorne blitzen.

Zweifel am System
Oberösterreichs Verkehrspolizeichef Oberst Josef Reiter ist gedämpft optimistisch: So gibt es in Deutschland (232.000 Straßenkilometer) jährlich etwa fünf Millionen Front-Radaranzeigen, im nur ein Viertel so großen Österreich mit 106.000 Straßenkilometern 4,5 Millionen Heck-Radaranzeigen pro Jahr.

"Die Qualität der Front-Bilder dürfte nicht die beste sein, nur jedes dritte bis fünfte reicht aus, um Lenker überführen zu können"“, interpretiert Josef Reiter diese Zahlen.

Auch andere Delikte nachweisbar
Front-Bilder zeigen aber auch, was der geblitzte Lenker gerade macht: ob er mit dem Handy am Ohr telefoniert oder ob er angegurtet ist. Gegen österreichische Tempo-Bolzer dürfte das nicht verwendet werden, da ihre Front-Aufnahmen sofort vernichtet werden und nur die traditionelle Rückenansicht des Fahrzeugs an die Strafbehörde geschickt wird.

"Außerdem ist zu befürchten, dass durch Gehänge an den Innenspiegeln oder durch Navi-Geräte Gesichter von Lenkern so weit abgedeckt werden, dass ohnedies nicht alles zu erkennen ist", glaubt Reiter.

von Johann Haginger, "OÖ Krone"
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