1 Milliarde Schaden

Neffentrick-Erfinder ist in Haft

Oberösterreich
21.03.2017 19:38

Er gilt als Pate und Erfinder des Neffen- bzw. Enkeltricks: der 49-jährige Pole Arkadiusz "Hoss" L. Jetzt sitzt der mutmaßliche Verbrecherboss in Warschau wieder einmal hinter Gittern. Gemeinsam mit seinem Roma-Clan und rekrutierten Helfern erbeutete er gut eine Milliarde Euro, in Österreich gibt es 361 Opfer.

Arkadiusz L., Spitzname "Hoss", erfand im Jahr 1999 mit seinen beiden Brüdern und einem Schwager den Nichten-Neffen-Enkeltrick, galt als erfolgreichster Keiler. Gemeinsam mit weiteren Clan-Mitgliedern wurde die Betrugsmasche immer wieder verfeinert. Nach deutschen Ermittlungserfolgen gegen die Betrügerbande floh "Hoss" nach Polen, von wo aus seine Keiler telefonisch potenzielle Opfer in Deutschland, der Schweiz und Österreich suchten, Logistiker die Geld-Abholer organisierten.

Insgesamt soll die Neffen-Enkel-Trickbande allein im deutschsprachigen Raum eine Milliarde Euro erbeutet haben. Seit 2011 wurde die Bande unter Leitung von Chefinspektor Rupert Ortner vom LKA Oberösterreich bei uns schwerpunktmäßig gejagt  mit Erfolg: Sie erwischten den Sohn (29) des Bandenbosses, der einer Innviertlerin 640.000 Euro herausgelockt hatte.
In Österreich hatte die Bande seit 2011 bei 361 polizeibekannten Opfern 15,3 Millionen Euro erbeutet, wobei die Zahl der Opfer von 160 Fällen im Jahr 2011 auf 10 Fälle im Vorjahr kontinuierlich abnahm. Heuer gab es erst zwei Fälle.

Nachdem "Hoss" im Februar gefasst wurde, gegen 80.000 € Kaution aber wieder freigekommen war und unter tauchte, wurde er nun in seinem Versteck in Warschau neuerlich verhaftet.

Johann Haginger, Kronen-Zeitung

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