Bangen um Verletzte

Nach Schulbusunfall: Ermittlungen gegen Lkw-Fahrer

Österreich
30.03.2014 14:44
Nach dem schweren Busunfall am Freitag in Schwand in Oberösterreich - ein Zwölfjähriger starb einen Tag später im Spital, 17 weitere Kinder wurden teils lebensgefährlich verletzt - sind nun strafrechtliche Ermittlungen gegen den kroatischen Lenker angelaufen. Auf den 48-Jährigen dürfte nach derzeitigem Stand ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung zukommen. Unterdessen geht das Bangen um drei der verletzten Kinder weiter.

Die Einleitung des Verfahrens sei nach Angaben der zuständigen Staatsanwaltschaft Ried im Innkreis "wahrscheinlich". "Ich kenne den Akt noch nicht im Detail, aber es sieht nach einem normalen Verfahren wegen fahrlässiger Tötung aus", sagte der Sprecher der Rieder Anklagebehörde, Alois Ebner, am Sonntag.

Besonders gefährliche Verhältnisse seien allerdings nicht gegeben, so Ebner weiter, auch wenn der 48-jährige Lkw-Fahrer zum Unfallzeitpunkt mit seinem Handy herumhantiert haben dürfte. Untersuchungshaft werde über den Lenker "sicher nicht" verhängt. Bei einer Verurteilung müsste der Mann mit einer Haftstrafe von bis zu einem Jahr rechnen.

Bürgermeister: "Ein Kind schwer am Bein verletzt"
Indes müssen die Familien, Bekannte und Freunde dreier schwer verletzter Kinder weiter bangen. "Ein Kind ist schwer am Bein verletzt worden, wo die Ärzte alles versuchen, dieses zu erhalten", berichtete der Bürgermeister der Gemeinde Schwand, Johann Prielhofer, am Rande des sonntäglichen Gottesdienstes, an dem auch zahlreiche Angehörige und Freunde der verunglückten Schüler teilgenommen hatten. Prielhofer hatte zuvor noch mit dem Vater des Schwerverletzten gesprochen. Nach seinem Bericht sollte noch am Sonntag eine Operation durchgeführt werden.

Bei einem weiteren Schüler sei am Samstag die Aufwachphase aus dem künstlichen Tiefschlaf eingeleitet worden, hieß es seitens der Polizei. Über den Gesundheitszustand eines verletzten Mädchens im Salzburger Landesklinikum wurde mittlerweile vom Krankenhaus eine Nachrichtensperre verhängt. "Die Medienanfragen waren zu viel, die Ärzte wollen sich auf die Arbeit konzentrieren", gab Sprecherin Mick Weinberger am Sonntag bekannt. Das Mädchen hatte bei dem Busunglück ein Polytrauma erlitten. "Über den Gesundheitszustand kann man erst nächste Woche Genaueres sagen", so Weinberger.

"Kann oft nur mit Gesten ausdrücken, was Worte nicht können"
"Die Situation ist sehr schwer für uns alle. Man kann oft nur mit Gesten das ausdrücken, was Worte nicht können", erklärte der Bürgermeister der Gemeinde Schwand. Am Montag werde es in der Schule eine Gedenkfeier für den verstorbenen Zwölfjährigen geben. "Da ist dann das Aufarbeiten mit den Schülern", so Prielhofer. Ein Kriseninterventionsteam wird die geschockten Freunde des Burschen zudem psychologisch betreuen.

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