Neue Regenwarnung

Nach Flut ist Braunauer Kirche einsturzgefährdet

Oberösterreich
03.06.2016 19:08

Im Innviertel ist das Ärgste überstanden, doch die Angst bleibt! Meteorologen warnen, dass es heute Nacht noch einmal brenzlig werden könnte. Erst nächste Woche beruhigt sich das Wetter. Die Folgen der Flut sind jedenfalls fatal: In Braunau ist eine Kirche einsturzgefährdet, in Simbach gibt es bereits sieben Tote.

"In der Nacht von Samstag auf Sonntag kann es nochmals kräftige Schauer und Unwetter geben. Am Montag und Dienstag wird die Luft aber trockener, dann sollte die Schauerneigung im Alpenvorland deutlich zurückgehen. Am Mittwoch rechnen wir mit dem nächsten Regen", sagt Michael Butschek von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik: "Das Problem ist der fehlende Wind. Deshalb sind die Regengüsse derart lokal begrenzt. Diese stationären Gewitterzellen wirken ähnlich, als würde man einen Wasserhahn aufdrehen."
Die Überflutungen waren auf mehrere Innviertler Gemeinden beschränkt, die Flüsse blieben davon relativ unberührt, so Reinhard Enzenebner vom Hydrographischen Dienst: "Der Inn ist um zwei Meter gestiegen, das entspricht einem zweijährlichen Ereignis."
In Braunau musste die 500 Jahre alte Haselbacher Kirche gesperrt werden, weil die Überflutungen Sand weggespült und die Grundfesten ruiniert haben. Pfarrer Stefan Hofer bittet die Bevölkerung um Unterstützung: "Es sind große Risse im Gewölbe und im Turm entstanden, wir  müssen viele Taufen und Hochzeiten verlegen", ersucht der Gottesmann auch um Spenden zur Sanierung. Spendenkonto-IBAN: AT46 3406 0000 0811 4548.


Angesichts der Zerstörungen, die das Unwetter im benachbarten Simbach anrichtete, relativieren sich die Schäden auf unserer Seite des Inns. Mittlerweile  ist  in Bayern ein siebentes Todesopfer zu beklagen.  Alle 30 am Freitagmittag noch vermissten Simbacher wurden bis zum Abend lokalisiert - allen geht es gut!
Die Solidarität ist grenzüberschreitend: Gestern halfen 100 Feuerwehrleute aus dem Bezirk  Braunau mit 15 Fahrzeugen bei Aufräumungsarbeiten im bayrischen Landkreis Rottal-Inn mit. Zusätzlich wurde ein Schmutzwasser-Pumpenaggregat nach Bayern verlegt. Im Bezirk selbst funktionierte die Hilfe professionell, so Bezirksfeuerwehrkommandant Josef Kaiser.
26 Simbacher wurden in einem  Asylwerberheim  in Munderfing untergebracht. Opfer Thomas Peukert (48) erzählt: "Wir freuen uns über die freundliche  Aufnahme. Unser Haus ist abgesoffen. In Simbach gibt es keinen Strom und kein Wasser, die Versorgung ist zusammengebrochen." Sein großer Trost: Der 13-jährige Sohn David war auf Landschulwoche, landete vorübergehend im Krankenhaus und wurde gestern von unserer Polizei zu seiner Familie gebracht.

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