"Die jungen Leute unterschätzen einfach die Gefahr, es gehört viel mehr und besser aufgeklärt", weiß die Frau aus eigener Erfahrung. Sie hatte damals vergeblich versucht, die Spirale zu stoppen, ihren Sohn aus der verhängnisvollen Neigung zu retten.
Sohn blockte ab
"Wir haben gewusst, was er macht, auch wenn es im Grunde heimlich geschehen ist, wenn wir nicht zu Hause waren. Wir haben sein Zimmer kontrolliert, alles versucht. Im Guten, mit Drohungen." Eindringlich versuchte sie, immer wieder, ihm klarzumachen: "Das ist ein Nervengift, du kannst dadurch zum Pflegefall werden." Alles vergeblich.
"Es ist doch eh nix", war die Antwort. "Ein 20-Jähriger ist erwachsen, dem kann man nichts mehr vorschreiben, sondern ihn nur noch führen", war die Mutter machtlos. Im Juni 2005 wurde der Bursch tot im Bett gefunden: Atemlähmung.
Es ist ihr ein Bedürfnis, aufzurütteln und zu warnen. "Es kommt nicht nur bei Heimkindern vor, wie Experten immer wieder sagen. Es kann überall passieren, jeden treffen. Auch in den Schulen muss gewarnt werden. Und man muss öffentlich darüber reden, nicht den Kopf in den Sand stecken und sich im Schmerz verkriechen. Ich will mit meinem Appell nützlich sein – vielleicht hilft er."
von Hedwig Savoy, "OÖ Krone"
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