Da kann auch der Bürgermeister nicht helfen: Steyreggs Ortschef Josef Buchner wurde auf der Suche nach einem Heimplatz für eine Bürgerin seiner Stadt im ganzen Bezirk nicht fündig. Freie Plätze gibt es weder in den Nachbarbezirken Perg und Freistadt noch im nahen Linz.
Wobei sich jenseits "ihrer" Bezirksgrenzen ohnehin nur Senioren umsehen können, die mit einer Kurzzeitpflege auskommen. Dauerplätze gibt es nur im jeweils eigenen Bezirk. Die Kurzzeitplätze sind vor allem jetzt im Sommer ausgebucht: Pflegende Angehörige brauchen Urlaub.
Heimleitern bleibt da mitunter nichts anderes übrig, als ein privates Heim zu empfehlen, wie es das in Wegscheid knapp hinter der bayerischen Grenze ist. Ein Tipp für eine Notlösung, bei der sich Senioren aber "ins Ausland abgeschoben" fühlen, denkt sich Bürgermeister Buchner in die Gemütslage der Betroffenen hinein – und wittert einen "sozialpolitischen Skandal", den er der Landesregierung vorwirft.
"Mehr Pflegeplätze statt Gratis-Kindergarten"
"Sie muss sofort ihre Finanzierungsprioritäten ändern: Statt des Gratis-Kindergartens, den keiner gebraucht hat, weil die Beiträge sowieso sozial gestaffelt waren, muss sie die nötigen Pflegeplätze in den einzelnen Bezirken schaffen."
Zahlen müssten nach dem derzeitigen System auch die Gemeinden, die über die Sozialhilfeverbände die Heime betreiben. Experten erwarten bis 2012 einen Anstieg der Pflegekosten für die Gemeinden von derzeit 159,3 auf 181 Millionen Euro. Fürs Land sollen sie von 79,5 auf 92,6 Millionen Euro steigen.
Kronen Zeitung
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