Studenten sauer

Mensafeste und LUI sollen Kongressen weichen

Oberösterreich
28.01.2009 12:06
Aufregung herrscht derzeit unter den Linzer Studentinnen und Studenten. Während die Keramiker an der Kunstuni gegen den geplanten Umzug nach Gmunden auf die Barrikaden steigen, bangt die Hochschülerschaft an der Johannes Kepler Uni um ihre Mensafeste. Die Direktion will die Veranstaltungen künftig unterbinden, die Hochschülerschaft wehrt sich mit einer Unterschriftenaktion.

Eine Mensa und ein Studentenlokal unten, ein Kongresszentrum in den oberen Stockwerken - diese bauliche Aufteilung sorgt am Campus der Johannes Kepler Uni bereits seit längerem für Konflikte.

"Mensfeste Bestandteil der Campus-Kultur"
Der Grund für das nahende Aus laut Info auf der Website der ÖH der JKU-Linz: Mensafeste und das Studierendenlokal LUI würden aus Sicht der Uni für Ärger (Beschädigungen, Beschwerden, Übertretungen der Sperrstunden) sorgen, außerdem solle die Mensa ausgebaut werden und in den Keller kommen, damit müsste das Studierendenlokal LUI geschlossen werden. Laut ÖH-Website würden die wahren Hintergründe jedoch anders aussehen: Die Unileitung würde darüber nachdenken, das "Unicenter" endgültig zu einem Kongresszentrum für Repräsentationszwecke umzufunktionieren. Die ÖH würde sich gegen das Vorhaben aussprechen und weist darauf hin, dass Studierende die Universität beleben und Mensafeste ein langjähriger Bestandteil der Campuskultur wären und damit wichtiger als Prunkveranstaltungsräume für einige Wenige seien.

ÖH zeigt auch Verständnis
Die ÖH zeigt zwar Verständnis für die Probleme, ist aber verärgert, weil den Studierenden keine Alternative angeboten worden sei. "Wir haben einfach ein räumliches Problem in Linz", so Carina Schmiedseder vom Vorsitzteam der ÖH Linz. Aber: "Die Mensa und das Studentenlokal waren früher da als das Kongresszentrum", will sich die Hochschülerschaft nicht einfach ins Abseits schieben lassen. Daher hat sie eine Unterschriftenaktion zur Rettung ihrer Mensafeste gestartet und eine E-Mail-Adresse für Proteste eingerichtet. Mehr als 500 Protest-E-Mails seien bereits an die Adresse rettetdiemensafeste@oeh.jku.at eingegangen, am 2. Februar will man die gesammelten Unmutsbekundungen der Uni-Leitung übergeben.

Studierendenärger auch an der Kunstuni
Auch an der Kunstuniversität gehen die Wogen hoch. Kürzlich stellte Rektor Reinhard Kannonier gemeinsam mit dem Gmundner Bürgermeister Heinz Köppl (ÖVP) seine Pläne vor, die Keramikabteilung - möglicherweise bereits ab Herbst - in die Traunseestadt zu verlegen. Büros und Werkstätten mit einer Gesamtfläche von 800 Quadratmetern will die Stadt kostenlos zur Verfügung stellen. Darüber hinaus ist in Gmunden eine Sommerakademie zum Thema Keramik geplant.

Die Betroffenen reagierten alles andere als begeistert: Die Verlegung stehe der bisherigen Ausrichtung der Kunstuni, der eine räumliche Konzentration der Einrichtungen im Bereich des Linzer Hauptplatzes vorgebe, diametral entgegen, kritisieren sie. Gmunden, das für seine Keramik und den Töpfermarkt bekannt ist, würden universitären Strukturen völlig fehlen. Zudem argumentieren sie mit sozialen Aspekten: Zehn Studierende hätten familiäre Betreuungspflichten, eine Übersiedlung mit Kindern nach Gmunden sei unzumutbar. Für all jene, die zur Finanzierung ihres Studiums arbeiten müssten, gefährde eine Verlegung die Fortsetzung des Studiums.

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