Nach Entführung

Linzer Polizei sucht Zeugen

Oberösterreich
29.12.2008 15:26
Die Suche nach jenem Täter, der ein 16-jähriges deutsches Mädchen am Morgen des 24. Dezember in Regensburg mit einem Messer bedroht, entführt, vergewaltigt und nach sechs Stunden in Linz aus dem Auto geworfen haben soll, ist am Montag in Oberösterreich noch ohne konkretes Ergebnis geblieben. In Linz wurden am Hauptbahnhof Zeugen gesucht. In Deutschland prüfte die Polizei Verbindungen zu mehreren Sexualdelikten in Sachsen.

Der oberösterreichische Sicherheitsdirektor Alois Lißl geht mittlerweile aufgrund der Angaben des Opfers davon aus, dass das Mädchen nach seiner Entführung nicht in Oberösterreich, sondern noch in Deutschland vergewaltigt wurde.

Täter vermutlich ortskundig
Gesucht wird dort ein Jogger, der zufällig am Tatort vorbeigekommen sein könnte. Anschließend sei der Täter mit der 16-Jährigen am Beifahrersitz über Neuhaus am Inn in Bayern nach Suben in Oberösterreich gefahren und habe dann die Autobahn nach Linz benützt. Dass er die Deutsche am Hauptbahnhof abgesetzt habe und ihr 50 Euro gegeben habe, die für die Rückfahrt nach Regensburg reichen, lasse darauf schließen, dass ihm sowohl der Ort als auch der Fahrpreis bekannt sei.

Personenbefragung ohne Ergebnisse
Über das Auto des Täters konnte sein Opfer kaum Angaben machen. Es soll sich um eine silberfarbene Limousine, älteren Baujahres, mit Heckspoiler und zahlreichen längsverlaufenden Kratzern auf der Motorhaube handeln. Das Kennzeichen habe ein "M" enthalten. Deshalb suchte die Polizei nach Zeugen, die am 24. Dezember zwischen 9.00 und 10.00 Uhr am Linzer Hauptbahnhof ein verdächtiges Fahrzeug gesehen haben. Eine Befragung von Personen, die zu diesem Zeitpunkt dort gearbeitet haben, hat vorerst nichts gebracht.

Deutsche Polizei prüft ähnliche Fälle
Die Polizei in Deutschland prüfte am Montag eine Verbindung zu mehreren Sexualdelikten in Sachsen. In Chemnitz habe es in den Tagen vor Weihnachten drei ähnliche Fälle gegeben, berichtete ein Regensburger Polizeisprecher. Es gebe in allen Fällen gewisse Übereinstimmungen bei der Beschreibung des Täters und seines Autos.

Täter groß und übergewichtig
Laut Angaben der 16-Jährigen aus Regensburg soll der Täter rund 26 bis 28 Jahre alt, ca. 185 Zentimeter groß und übergewichtig sein. Er habe dunkelbraunes Haar, einen Oberlippen- und Kinnbart und an den Wangen einen leichten Dreitagebart gehabt. Bekleidet sei er mit einem roten Sweatshirt gewesen.

Mädchen in Regensburg entführt
Am Morgen des 24. Dezember soll die 16-Jährige in Regensburg von einem Unbekannten mit einem Messer bedroht worden sein. Der Mann fuhr mit dem Mädchen Richtung Oberösterreich, wo er sich an ihr vergangen haben dürfte. Nach einem etwa sechs Stunden dauernden Horrortrip habe der Täter die 16-Jährige am Bahnhof in Linz aus dem Wagen steigen lassen und sei geflüchtet.

Polizei zweifelte zunächst Aussage der 16-Jährigen
Wegen unklarer Angaben der Jugendlichen zum Tatort hegten die Sicherheitsbehörden zunächst "massive Zweifel" an den Darstellungen des Opfers. Im Laufe des Wochenendes schlossen sich jedoch einige Lücken, die Tat wurde so immer nachvollziehbarer und klarer.

Vermutete Tatorte mit Opfer besichtigt
So ging man etwa von Beginn an von einem Tatort in der Nähe einer OMV-Tankstelle in Oberösterreich aus, mehrere Stellen in der Gegend von Suben/St. Florian und Schärding kamen dafür in Frage. Angaben, die die 16-Jährige zur Stelle des Missbrauchs machte, stimmten jedoch mit keinem dieser Orte überein. Am Samstag konnte die Jugendliche mit Kriminalbeamten schließlich die vermuteten Tatorte besichtigen, dabei konnten sie die Tankstellen in Oberösterreich ausschließen.

Vergewaltigung auf der deutschen Seite des Inns
Laut Lißl sei nach jüngstem Ermittlungsstand jetzt sehr wahrscheinlich, dass der Ort der Vergewaltigung auf der deutschen Seite des Inns vor dem Grenzübergang Neuhaus (Bayern) liegen könnte. Auch dort befinde sich eine OMV-Tankstelle. Nach der Tat durfte das Mädchen am Beifahrersitz sitzen, dadurch konnte es später einige markante Punkte der Fahrt beschreiben, die jetzt für den Fall sehr schlüssig seien, sagte der Sicherheitsdirektor.

Symbolbild

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