Ewiggestrige

Linzer Kirchenboss feuert liberalen Pressesprecher

Oberösterreich
14.07.2009 11:03
Der dem liberalen Lager zugerechneten Leiter des Kommunikationsbüros der Diözese Linz Ferdinand Kaineder (kleines Bild) muss gehen. Er wurde von seinen Funktionen "entpflichtet", hieß es am Dienstag offiziell auf der Homepage der Diözese. Bischof Ludwig Schwarz (großes Bild) war für eine Stellungnahme nicht erreichbar: Weil er erkrankt sei, teilte sein Sekretariat mit.

Kaineder ist noch unter Bischof Maximilian Aichern, dem Vorgänger von Schwarz, zum Leiter des Kommunikationsbüros ernannt worden. Konservative Kirchenkreise rieben sich immer wieder an ihm. Unter anderem kritisierten sie eine 2006 an 15.000 junge oberösterreichische Katholiken verschickte CD-Card. Darauf fanden sich überraschende Aussagen zum Thema Sexualität. Etwa, dass sich eine Diskriminierung von Homosexuellen nicht auf christliche Prinzipien berufen könne, und zur Verhütung gab es den Hinweis: "Wir leben im 21. Jahrhundert." Eine Gruppe nahm die CD zum Anlass, einen Boykott der Kirchenbeitragszahlung zu starten und den Rücktritt Kaineders zu fordern. Das Kommunikationsbüro war mitverantwortlich für den Inhalt der CD.

Sprecher wurde "entpflichtet"
Offiziell hieß es am Dienstag, Bischof Schwarz habe sich nach verschiedenen Gesprächen entschlossen, eine personelle Veränderung hinsichtlich seines Pressesprechers und der Leitung des Kommunikationsbüros der Diözese Linz vorzunehmen. Kaineder sei am Montag von diesen Funktionen "entpflichtet" worden. Seine bisherige Stellvertreterin Gabriele Eder-Cakl übernimmt nun die Leitung und soll die Agenden im Sinne des diözesanen Kommunikationskonzeptes weiter führen. Sie sprach in einer ersten Stellungnahme von einer "schwierigen Zeit". Sie sei "sehr enttäuscht", weil die Entscheidung über die Abberufung von Kaineder auf der Grundlage von "Denunziation" entstanden sei.

Pressesprecher war nicht linientreu
In einer an die diözesanen Mitarbeiter ergangenen Information von Kaineder schilderte er, Schwarz habe seine Entscheidung damit begründet, dass "von einer Seite" immer noch die Sache mit der damaligen Jugend-CD-Card ganz massiv vorgehalten werde und deswegen bis heute Briefe und Anfragen kämen. Kaineder werde zudem von vielen als starker Vertreter des sogenannten "Linzer Weges" gesehen und der Pressesprecher des Bischofs müsse ganz ident sein mit den Vorhaben, Ansichten und Aussagen des Bischofs.

Archivbild

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