Hoch verschuldet

LASK gepfändet – Einnahmen bis auf letzten Cent weg

Oberösterreich
05.04.2011 08:14
Mit dem 1:1 gegen Salzburg ist erneut ein starkes Lebenszeichen gegeben worden. Was aber keiner der offiziell 6.300 Zuseher beim Sonntagsspiel mitbekommen hat: Während der LASK im Gugl-Oval einen Punkt holte, verlor der Tabellenletzte draußen an den Kassen seine Einnahmen. Die wurden bis auf den letzten Cent gepfändet.

Unfassbar, was bereits zwei Stunden vor dem Bundesliga-Schlager außerhalb des Stadions seinen Lauf nahm. Da stürmten sechs Finanzbeamte die drei Ticket-Container auf der Gugl: zwei jenen beim Sitzplatz-Sektor, zwei den beim Stehplatz-Eingang und zwei den dritten beim Gästesektor. Und das zeitgleich, um mögliche telefonische "Vorwarnungen" der LASK-Mitarbeiter untereinander zu unterbinden. Um so zu verhindern, dass zumindest ein Teil der Einnahmen beiseitegeschafft werden kann.

"Wir möchten mit einem Verantwortlichen sprechen. Am besten mit Präsident Reichel", soll einer der Beamten verlangt haben. Kurios nur, dass dann alles von Chefsekretärin Elisabeth Straßer abgewickelt worden ist, obwohl der LASK-Eigentümer im Stadion war. Reichel: "Bei uns gab's auch interne Probleme – ich hab' von allem erst Sonntag um 21 Uhr durch eine SMS erfahren!" Der LASK-Boss weiter: "Außerdem wurde das Geld nicht gepfändet, sondern einkassiert!"

"Eine Mordsschlamperei von beiden Seiten"
Fragt sich nur, wo da der Unterschied ist? Zudem betont Reichel: "Das Ganze ist eine Mordsschlamperei von beiden Seiten, schließlich haben wir beim Finanzamt so wenig Schulden wie seit elf Jahren nicht."

Die trotzdem so hoch sein müssen, dass sie offenbar auch durch die Steuer-Razzia noch nicht beglichen werden konnten. Schließlich beschlagnahmten die Beamten sämtliche Einnahmen. Reichel: "Auch wenn sie das Recht dazu hatten – es hätte nicht sein müssen, schließlich hatten wir nur ein E-Mail nicht beantwortet!"

von T. Wawra und G. Leblhuber, "OÖ-Krone"

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