Konkret sind es 60 Millionen Euro Steuergeld, die der Bund für die Erhaltung des regionalen Verkehrs in Oberösterreich zahlt – verglichen mit dem oberösterreichischen Steueraufkommen ohnehin ein um mehr als die Hälfte zu geringer Anteil an den insgesamt 591 Millionen, die für diesen Zweck an die Bahn fließen.
Oberösterreich selbst zahlte bisher zusätzlich 30 Millionen Euro für Leistungen, die es bei den ÖBB bestellte. Nach den budgetären Sparmaßnahmen sind es immerhin noch 24 Millionen.
"Groteske Vorgangsweise"
Einem so gut zahlenden Kunden wollte das Regionalmanagement der ÖBB nicht verärgern und sagte schriftlich zu, den Intercity auch ohne die bisherigen 1,2 Millionen Euro Landesgeld pro Jahr bis Mitte 2011 weiter zu betreiben. Der Vorstand in Wien entschied nun anders – eine "groteske Vorgangsweise", so Kepplinger: "Die wirft auch ein bezeichnendes Licht auf die Unternehmenskultur."
Mit einer Beibehaltung des Intercity wäre es freilich nicht getan: Auch der Direktzug kommt auf den Uralt-Streckenabschnitten in Oberösterreich und im Bosrucktunnel nur auf höchstens 60 Stundenkilometer und ist damit nicht mit dem Auto konkurrenzfähig. "Ich dränge gleichzeitig natürlich auch weiter auf den Streckenausbau", so Kepplinger: "Das Land wirkt bei der Finanzierung mit, aber planen muss ihn die ÖBB."
Kronen Zeitung
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