Herzlose Juristen

Land dreht in Ried die Herz-Notfall-Versorgung ab

Oberösterreich
12.02.2010 12:11
Jeder Akutpatient soll in 60 Minuten eine rettende Koronoar-Angiografie erreichen - soweit die Theorie. Doch Innviertler Sanitäter müssen das Rieder Spital links liegen lassen, wo im Wahljahr ein Herzkathetertisch genehmigt, aber seit Neujahr gestoppt wurde: "Eine Schande", nennt ein Arzt diese Ja-Nein-Politik.

Wie berichtet, leben 340.000 Oberösterreicher in den südlichen und westlichen Landesteilen riskanter als in Linz oder Wels, wo Gefäßverengungen rascher geortet und gedehnt werden können. Deshalb beschlossen vor der Wahl alle Parteien drei neue Herzkatheter in Vöcklabruck, Steyr und Ried.

Vergesslichkeit nach Wahl-Sieg
Seit ihrem Wahlsieg rudert die ÖVP zurück: Die Umbauarbeiten im Steyrer Landeskrankenhaus wurden ebenso gestoppt wie die nachgeschulten Kardiologen der Rieder Barmherzigen Schwestern, die inzwischen ihr altes Angiografielabor mit neuen Zusatzgeräten um 150.000 Euro herztauglich gemacht und seither Dutzenden Infarktpatienten geholfen hatten.

Doch dann griffen Landes-Sanitäts-Juristen ein: Der Herzkatheter sei formell und rechtlich nicht genehmigt. Illegal, obwohl ihn die Gesundheitsplattform politisch genehmigt hatte.

Hohe Kosten
Der Rückzieher hat auch Fürsprecher: Oberösterreich sei mit sieben Katheterlabors überversorgt, die Steiermark habe nur vier. Jedes weitere koste jährlich fünf Millionen Euro und senke bei der Konkurrenz die notwendigen Mindestfallzahlen von jährlich 750 Patienten. Gebraucht würden nur geübte Herzspezialisten und beschleunigte Notarztwagen oder Rettungshelikopter.

Kronen Zeitung

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