Aus dem Linzer Landhaus wurde am Dienstag kolportiert, dass diese Woche die letzte Chance sei, den Börsegang tatsächlich noch zu stoppen, ohne damit unvertretbar hohe verlorene Kosten auszulösen; zugleich gab es intensive Gerüchte, dass alle Varianten und Alternativen zum Börsegang derzeit noch einmal genau unter die Lupe genommen würden.
„Stand-alone-Lösung“ unwahrscheinlich
Die unwahrscheinlichste dabei: die „Stand-alone-Lösung“, bei der kein Stück Energie AG verkauft wird - dann würden 475 Millionen Euro im Landesbudget fehlen, die für den Ausstieg aus der Energie Allianz gezahlt wurden. Eine Neuauflage der Variante Tiwag scheint da realistischer - eine Beteiligung der Tiroler war bis zum Frühjahr 2007 schon sehr konkret im Raum gestanden. Auch die Verbund-Variante könnte neuerlich abgeklopft werden - die „Kriegskasse“ der Wiener ist gefüllt, eine formale Sperre von Beteiligungsverhandlungen an der Energie AG längst wieder gefallen.
Ergänzend zu all dem könnte die 26-prozentige Beteiligung der Energie AG an der Salzburg AG ins Spiel gebracht worden sein; von einer Aufstockung des Anteils der Linz AG sowie dem Einstieg von heimischen Finanzinvestoren war ohnehin schon die Rede.
„Last-Minute-Alternative“ gesucht
Offiziell wollte dazu am Dienstag niemand Stellung nehmen. Die Perspektive eines „Dauer-Wahlkampfes“ zwischen SP und „Schwarzgrünblau“ um die Energie AG soll jedoch für manche bereits so abschreckend geworden sein, dass sie sich doch noch nach einer „Last-Minute-Alternative“ umsehen könnten.
Würde die Energie AG im letzten Moment - Termin ist der 8. Februar - doch nicht an die Börse gebracht, so entfiele die von der SP initiierte Volksbefragung, die erst für den 2. März geplant wurde; der Dauerkonflikt wäre vorbei.
Seltsame Politiker-Aktivitäten verstärkten am Dienstag den Verdacht, dass sich etwas tut: LH Josef Pühringer zum Beispiel machte wichtige Termine aus - und ließ sie gleich darauf wieder platzen…
Foto: Markus Wenzel
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