„Es bringt uns nichts, wenn das weiter eskaliert. Wir handeln uns nur einen Langfristschaden bei den Konsumenten ein“, warnt Landesrat Stockinger, wenngleich er die Versorgung mit Milch weiter als gesichert ansieht. Er fordert alle Akteure auf Bundesebene auf, sogleich an den Verhandlungstisch zurückzukehren, wofür eine „Milchpreisgarantie“ das Fundament sein könnte.
Krisensitzung gefordert
Die SPÖ-Bauern in Oberösterreich, die drei Kammerräte stellen, fordern „eine Krisensitzung der Kammer“. Und sie rügen Landesrat Stockingers Preisvorstellungen: „Durch die gestiegenen Kosten bei Futtermitteln, Diesel, Strom, usw. ist ein Preis von 45 Cent notwendig, um unsere Höfe auch in Zukunft zu erhalten“, sagt SP-Bauernchef Franz Hochegger.
Auch Horst Wagenhofer, der bekräftigt, immer noch Sprecher der freiheitlichen Bauern in Oberösterreich zu sein, will bessere Preise: „Warum gibt man den Bauern nicht die Möglichkeit, sich selbst und ihr Höfe zu erhalten? Die Erlöse sinken, die Kosten steigen!“
Kosten massiv gestiegen
„Vom Preis, den die Konsumenten im Geschäft zahlen, bleiben wieder weniger als 40 Prozent bei den Milcherzeugern, während Futtermittel und Energiekosten massiv gestiegen sind“, zeigt auch der grüne Bauern-Obmann Wolfgang Pirklhuber auf. Er rügt ebenfalls Stockinger, sagt aber gleichfalls: „Es darf keine Preisschlachten mehr auf Kosten der Bauerneinkommen geben!“
Die Preise sind tatsächlich krass auseinander gegangen: Vor dem EU-Beitritt reichte der Erlös von 20 Litern Milch für knapp 20 Liter Diesel. Nun gibt’s für dieselbe Menge Milch 8,90 Euro, während der Diesel 28 Euro kostet.
Foto: Chris Koller
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