Schweine-Skandal

Irisches Dioxin-Fleisch auch in OÖ vermutet

Oberösterreich
12.12.2008 10:32
180 Tonnen möglicherweise Dioxin-belastetes Schweinefleisch sind nach dem Skandal in Irland nach Österreich gelangt. "Ein sehr geringer Anteil davon sei bereits verarbeitet und an Geschäfte - unter anderem in Oberösterreich - weiterverkauft worden", sagt Ulrich Herzog, zuständiger Bereichsleiter des Gesundheitsministeriums. Die genauen Mengen müssten noch eruiert werden. Noch nicht fest steht, ob verdächtige Waren an Konsumenten abgegeben worden sind.

Die Produkte könnten sich auch noch in den Lagern der Geschäfte bzw. in Supermarktregalen befinden, so Ulrich. Eine Gefahr für Verbraucher schließt das Gesundheitsministerium aus. Die EU-Lebensmittelbehörde habe Entwarnung gegeben. "Es ist nicht davon auszugehen, dass jemand Schaden genommen hat", betonte der Bereichsleiter. Dioxin sei zwar grundsätzlich eine krebserregende Substanz - die geringen Mengen, die in dem Schweinefleisch vermutet werden, seien allerdings unbedenklich.

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1.800 Kilo in Wels?
Eine relativ geringe Menge, nämlich 1,8 Tonnen, sollen derzeit noch in Wels lagern. Das Fleisch wurde von der Gesundheitsbehörde jedoch bereits aus dem Verkehr gezogen und wird auf Dioxine überprüft.

Vergiftetes Fleisch nicht ausgeliefert
Das möglicherweise kontaminierte Fleisch sei zum Großteil nicht aus den vier Verarbeitungsbetrieben in Oberösterreich, Wien, Tirol und der Steiermark ausgeliefert worden. Die Waren wurden gesperrt, Proben befinden sich nun bei der Untersuchung, die einige Tage dauern könne. Ob es tatsächlich eine Dioxin-Belastung gebe, muss laut Ulrich erst festgestellt werden. Nur zehn Prozent der Waren aus Irland seien tatsächlich belastet, zurückgezogen wurden jedoch alle Produkte aus dem fraglichen Zeitraum, erklärte er.

Ein Teil der Ware wieder exportiert
Ein weiterer Teil des Fleisches, das über Deutschland nach Österreich importiert wurde, sei nach der Verarbeitung wieder exportiert worden, so der Bereichsleiter. Diese Information sei über das Schnellwarnsystem der EU (RASFF) weitergegeben worden. Dass belastete Schweinefleischhälften aus Irland exportiert worden waren, ist den Behörden seit 6. Dezember bekannt. Die erhöhte PCB-Konzentration als Indikatoren für die Dioxinkontamination wird auf verseuchtes Futtermittel zurückgeführt. Über die Importe nach Österreich wurde am Mittwoch informiert.

Geringe Mengen betroffen
Da Dioxin ein krebserregender Stoff sei, gelte in Österreich eine Nulltoleranz im Piktogramm-Bereich - dies sei auch der Grund für die Sperre der Waren, so Herzog. In den Proben in Irland war ein bis zu 200-fach erhöhter Wert nachgewiesen worden. Die betroffene Menge von 180 Tonnen sei, verglichen mit der pro Jahr verzehrten Schweinefleischmenge von rund 500.000 Tonnen, sehr gering.

Schlachtverbot aufgehoben
Das wegen des Dioxin-Skandals verhängte Schlachtverbot für irische Schweine ist am Donnerstag wieder aufgehoben worden. Laut dem irische Rundfunksender RTE unterzeichneten das Landwirtschaftsministerium und die Industrie eine entsprechende Vereinbarung. Die Regierung rief zudem einen 180-Millionen-Euro-Fonds für Kompensationszahlungen an Bauern ins Leben. Damit sollten Landwirte und Unternehmer entschädigt werden, die wegen des Schlacht- und Verkaufsverbots Einbußen hatten. Seit Mittwochabend ist der Verkauf von Schweinefleisch wieder erlaubt, mit der Verarbeitung wurde zum Teil wieder begonnen.

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