Sextäter im Taxi

Illegale Taxilenker als Sex-Gangster

Oberösterreich
05.03.2009 18:02
Der erschreckende Überfall in einem Linzer Taxi ist kein Einzelfall: Die Kripo sucht nicht nur jenen offenbar illegalen ägyptischen Fahrer, der am Samstag eine 42-jährige Kundin begrapscht, niedergeschlagen und ausgeraubt hat, sondern auch einen türkischen Lenker, der im Dezember eine gleichaltrige Linzerin zum Sex gezwungen hat. Ein Verdächtiger, den die Polizei am Donnerstag verhört hat, bestreitet die Tat.

Am Donnerstag hat die Polizei nach eigenen Angaben einen ersten Verdächtigen verhört. Der 55-jährige Lenker bestätigt zwar, die 42-jährige Frau vergangenen Samstag gefahren zu haben, bestreitet aber die Tat. Er ist wieder auf freiem Fuß. Für den Vorfall vergangenen Dezember schließt die Polizei den 55-Jährigen als Verdächtigen aus.

"Ich hatte Angst und keine Chance zur Flucht"
"Es kann ja nicht sein, dass man sich im Taxi fürchten muss", schildert die Frau der "Krone", was ihr in der Nacht zum 18. Dezember passierte: Sie war auf der Landstraße bei einem türkischen Chauffeur zugestiegen, der zwar auftragsgemäß Richtung Neue Heimat losfuhr, aber überraschend zur Voest abbog, stoppte und seine Kundin zwang, ihm sexuell willig zu sein. "Ich hatte Angst und keine Chance zur Flucht", sagt die vergewaltigte Frau, die hinterher heimgebracht wurde und sogar den Fuhrlohn zahlen musste.

Sie erstattete sofort Anzeige und beschrieb dabei den etwa 40-jährigen Türken genau. Doch er war ebenso wenig auszuforschen wie der etwa 45-jährige Ägypter, der - wie berichtet - eine Linzerin bewusstlos geschlagen und ihre Schlüssel geraubt hatte.

Schwierige Fahndung nach "Phantom-Taxis"
Warum die Fahndungserfolge ausbleiben, wissen Ermittler wie Taxler: "Weil diese polizeilich gesuchten Taxis offiziell gar nicht existieren", wettert Reinhard Schöngruber (56) von der "Interessensgemeinschaft der Taxis für Linz" über die illegale Schmutz- und Schwarzgeld-Konkurrenz, die dem Ansehen wie Einkommen der konzessionierten Firmen und Fahrer schwer schadet.

Taxler fordern mehr Kontrolle
"Seit der Liberalisierung fährt jeder - so wild wars noch nie", schätzt der Profi mit 36 Berufsjahren, dass zu 380 legalen Linzer Taxis sicher zehn, vielleicht gar hundert illegale Fahrer kommen, die keiner kennt: "Wir brauchen Kontrollen und Konzessionsnummern."

Symbolbild

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