Kein Populismus

Grüne peilen „neue Mehrheiten jenseits der FPÖ” an

Oberösterreich
13.12.2016 18:51

Mit Linkspopulismus wollen manche Grüne den Rechtspopulismus der FPÖ stoppen, aber davon hält Oberösterreichs pragmatischer Grünen-Landesrat Rudi Anschober genau so wenig wie Parteichefin Eva Glawischnig. Vielmehr  sollten die Grünen "mit ehrlicher Gestaltungspolitik ein Motor für neue Mehrheiten jenseits der FPÖ werden", also in einer Koalition im Bund.

"Krone": Wenn man wie Sie gerade aus dem Libanon kommt, mit 40 Prozent Flüchtlingen, kümmert einen dann die österreichische Politik noch?
Rudi Anschober: Man sieht, dass es Regionen auf dieser Welt gibt, wie Syrien und das Umfeld, die dramatischere Probleme haben als wir. Aber in einer Welt wie dieser sind die Probleme ja miteinander verbunden. Wenn wir es nicht schaffen, vor Ort zu helfen, dann  werden das auch unsere Probleme sein.
"Krone": Bei Österreichs Grünen gibt es momentan eine Debatte, wie man die Probleme angeht und wie man über die Probleme spricht.
Anschober: Ich sehe das als rhetorische Diskussion. Es fehlt ja in Österreich nicht an Populismus, von dem haben wir mehr als genug. Sondern es fehlt die Durchsetzung einer ehrlichen, konstruktiven Gestaltungspolitik. Und genau das ist der Kurs der Grünen. Durchaus auch kantig und kämpferisch und mit emotionalen Bildern, wo wir im Wahlkampf für Van der Bellen viel gelernt haben.
"Krone": Aber ist es nicht manchmal eine Versuchung, selbst populistisch zu werden, um die Menschen zu erreichen?
Anschober: Ich glaube, dass die Bevölkerung eine Sehnsucht nach einer ehrlichen, engagierten Politik hat. Und die hat nichts mit Populismus zu tun. Auch wenn wir  in unserer Sprache verständlicher werden müssen. Insgesamt geht es einfach darum: Unsere Rolle muss die sein, dass wir der Motor für neue Mehrheiten jenseits der FPÖ sind. Und das geht nur mit einem grünen Wahlergebnis von deutlich über 15 Prozent.
"Krone": FPÖ-Landeschef  Haimbuchner träumt eh schon von Rot-Schwarz-Grün-Pink.
Anschober: Es muss einfach rechnerische Mehrheiten geben mit starken Grünen und dann werden die Inhalte entscheiden: Ein proeuropäischer Kurs, ein Green New Deal (Jobs durch Klimaschutz), Bildungs- und Integrationsoffensiven und soziale Gerechtigkeit.

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