Malermaschine

Fritz-Aigner-Ausstellung eröffnet im Nordico

Oberösterreich
29.09.2008 14:59
Das Linzer Stadtmuseum Nordico widmet dem oberösterreichischen Maler Fritz Aigner (1930-2005) ab Dienstag eine umfangreiche Ausstellung. Mit 160 Arbeiten wird anhand zahlreicher Gemälde, Druckgrafiken, Zeichnungen, Skizzenbüchern, Briefen und Fotos der Werdegang des Künstlers nachgezeichnet. Die Schau mit dem Untertitel "Wunderkind und Malermaschine" ist bis 11. Jänner zu sehen.

Rund 80 Prozent der gezeigten Arbeiten stammen aus Privatbesitz und sind größtenteils zum ersten Mal ausgestellt. In seiner Heimatstadt war Aigner als "Rembrandt von Linz" bekannt. Obwohl seine Bedeutung wesentlich über Oberösterreich hinaus reicht, war der Einzelgänger nicht mehr als eine Lokalgröße. In seinem 1.700 Arbeiten umfassenden Werk setzte sich der Linzer Maler intensiv mit Altmeistern wie Albrecht Altdorfer und Rembrandt auseinander. Aigners meist monumentale Bilder bewegen sich zwischen Surrealismus und Fantastischem Realismus.

Stipendium für die Akademie der bildenden Künste
Aigner wurde am 13. Juli 1930 in Linz geboren. Mit elf Jahren kam er vom Realgymnasium in ein NS-Schülerheim, das im Barockstift Kremsmünster untergebracht war. Ein Linzer Arzt verhalf dem 17-Jährigen zu einem Stipendium an der Akademie der bildenden Künste in Wien, wo ihn Sergius Pauser ohne Prüfung in seine Klasse aufnahm. Für seine Abschluss-Arbeit "Die Klage des verlorenen Sohnes" wurde Aigner 1952 mit dem Staatspreis ausgezeichnet. Danach war er freischaffender Künstler in Spanien, Irland, London und Linz.

Wunderkind und Malermaschine
Der vor drei Jahren verstorbene Aigner sei trotz seiner vielen Auslandsaufenthalte "Linz immer treugeblieben" erklärte Watzl. Der Untertitel zur Ausstellung "Wunderkind und Malermaschine" sei ganz bewusst gewählt worden. Denn Aigner, der Zeit seines Lebens wie ein Besessener malte, hatte bereits in jungen Jahren Märchen neu erfunden und sie in seinen Zeichnungen neu interpretiert. Stolz ist Katzinger darauf, dass erstmals das Frühwerk Aigners in der Ausstellung präsentiert wird. "Denn so kennen ihn die Linzer noch nicht", betonte der Nordico-Direktor.

Alpenländischer Marinemaler
Aigner, dessen Ölgemälde zwischen 40.000 und 50.000 Euro wert sind, habe sich selbst immer als alpenländischer Marinemaler bezeichnet, erklärte Kurator Etzelsdorfer. Mit dem Thema "Linz und Hitler" hat sich Aigner ebenfalls auseinandergesetzt. Seine Figuren, die immer wieder eine drittes oder viertes Auge aufweisen, deuten auf die Sehschwäche Aigners hin, die den Künstler oft zur Verzweiflung brachte.

Erotikraum für Besucher ab 18
Neben biografischen Einblicken zeigt die Ausstellung in insgesamt zwölf Kapiteln Aigners imposantes Gesamtwerk, das zum Teil stark von Eros und Religion dominiert ist. Deshalb wurde auch ein eigener Erotikraum für Besucher ab 18 Jahren eingerichtet.

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