Missbrauchsfall

Fortführungsantrag nach Tod von 17-Jähriger abgelehnt

Österreich
26.05.2012 11:37
Der angebliche Missbrauchsskandal um eine mittlerweile tote 17-Jährige aus dem Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich hatte vor eineinhalb Jahren den Grazer Großeltern und zwei Nachbarn fünf Wochen in U-Haft beschert. Die Ermittlungen wurden im Juni 2011 eingestellt. Das Welser Gericht entschied nun gegen den Fortführungsantrag der Eltern. Sie wollen sich bei der UNO beschweren.

Mehrere Male hatte die 17-Jährige versucht, sich das Leben zu nehmen. So schluckte sie aus Verzweiflung sogar ein Messer, weil die Schülerin endlich sterben wollte. Doch auch dieser Suizidversuch misslang. Das Mädchen wurde schließlich in die Linzer Landesnervenklinik gebracht und betreut, wo die 17-Jährige schließlich im Mai 2011 bei einer Koma-Therapie starb. Diese war veranlasst worden, um die Schülerin vor weiteren Suizidversuchen zu schützen. Sie erlitt ein tödliches Leberversagen.

Verfahren gegen zuständige Ärzte läuft
Gegen die beiden damals zuständigen Ärzte läuft bei der Linzer Staatsanwaltschaft ein Verfahren, allerdings wurden die Mediziner erst im Frühjahr einvernommen und im April ein Gutachter aus einem anderen Bundesland bestellt, wie Staatsanwalt Rainer Schopper erklärt. Warum hat es so lange gedauert? Im Vorfeld gab es offenbar vonseiten der Eltern formalrechtliche Beschwerden.

Abgeschlossen ist hingegen der angebliche Missbrauchsskandal: Denn nach dem Tod des Mädchens hatte die Welser Staatsanwaltschaft die Ermittlungen beendet. Doch auch zuvor hatte es bereits erhebliche Zweifel an den Aussagen des mutmaßlichen Opfers gegeben.

Eltern planen Beschwerde bei UNO
Die Eltern stellten dennoch einen 69-seitigen Fortführungsantrag, der nun von einem Drei-Richter-Senat des Welser Landesgerichts abgewiesen worden ist. Denn Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner hatte bei der Schülerin eine hysterische Persönlichkeitsstörung festgestellt. Das Mädchen sei, so die Richter, zweifellos traumatisiert gewesen, im Obduktionsbefund gab es aber keine Hinweise auf sexuellen Missbrauch. Laut ORF-Radio wollen die Eltern nun eine Beschwerde bei der UNO einbringen.

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