Beamte schossen

Flucht bei Kontrolle: Mann durchbricht drei Straßensperren

Österreich
23.04.2013 14:19
Eine wilde Verfolgungsjagd hat sich die Polizei in Bayern und Österreich in der Nacht auf Dienstag mit einem 25-Jährigen geliefert. Der Autofahrer durchbrach dabei drei Straßensperren, selbst zwei Warnschüsse hielten den Mann nicht auf. Erst am Rannastausee an der Grenze zu Oberösterreich konnte er schließlich überwältigt werden. Der Bayer wurde dabei verletzt, auch vier deutsche Beamte erlitten leichte Blessuren. Die Hintergründe der Flucht sind noch unklar.

Der 25-Jährige war kurz nach Mitternacht bei Hauzenberg im bayerischen Landkreis Passau mit seinem BMW in eine Routinekontrolle geraten, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Niederbayern am Dienstag erklärte. Doch anstatt stehen zu bleiben, stieg der junge Mann aufs Gas und raste in Richtung Österreich davon. Dabei beschleunigte er nach Angaben der Exekutive zeitweise sogar auf 200 Stundenkilometer, auch in Ortschaften. Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf und ließen im Grenzgebiet Straßensperren errichten.

Polizeiauto gerammt
Einschüchtern, geschweige denn aufhalten ließ sich der 25-Jährige davon allerdings nicht. Vielmehr durchbrach der Autofahrer drei der Sperren, rammte dabei ein zu diesem Zeitpunkt unbesetztes Polizeiauto (Bild) und setzte seine Flucht weiter fort. Auch zwei Schüsse in die Luft, die die österreichischen Beamten abgaben, beeindruckten den Bayer offenbar wenig.

Die wilde Verfolgungsjagd endete erst am Rannastausee bei Wegscheid gegen 1 Uhr früh, als die Beamten den Wagen samt Fahrer auf einem Feldweg entdeckten. Die Polizisten forderten den Mann auf, aus seinem Auto zu steigen - der Bayer stieg jedoch erneut aufs Gas und raste auf eine Beamtin zu, die sich dem BMW genähert hatte. Sie konnte sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen und forderte Verstärkung an.

Beamten Dienstwaffe entrissen
Die Festnahme des 25-Jährigen gestaltete sich laut Polizei äußerst schwierig und nicht minder gefährlich. So wehrte sich der Verdächtige mit Händen und Füßen, bei dem darauffolgenden Gerangel gelang es dem Tobenden sogar, kurzzeitig die Dienstwaffe eines Beamten an sich zu nehmen.

Schlimmeres konnte durch das rasche Einschreiten der Kollegen verhindert werden - nur wenige Momente später wurde dem Bayer die Waffe wieder entrissen. Erst durch den Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken konnte der 25-Jährige schließlich überwältigt werden.

Lenker hüllt sich in Schweigen
Das Motiv für seine Flucht ist bislang noch völlig unklar. "Der Mann wurde nicht per Haftbefehl gesucht", sagte Polizeisprecher Michael Emmer. In der ersten Vernehmung hüllte sich der Verdächtige - er ist bereits polizeibekannt - in Schweigen und machte keine Angaben.

Der 25-Jährige dürfte bei seiner halsbrecherischen Flucht unter Drogeneinfluss gestanden sein, hieß es seitens der Polizei. Im Fahrzeug des Bayers fanden die Ermittler geringe Mengen Marihuana. Der entstandene Sachschaden sei enorm, könne aber noch nicht beziffert werden, so die Exekutive.

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