Der Mann war seit 1997 als Rechtsanwalt tätig, damals stieg er auch in die Kommunalpolitik ein. "Das war der größte Fehler meines Lebens", sagte er vor Gericht. Er habe dadurch seine Kanzlei vernachlässigt, es sei finanziell immer schlechter gelaufen.
Er gab zu, drei Klienten, für die er als Sachwalter zuständig war, Geld vorenthalten zu haben: In einem Fall geht es um geschätzte 190.000 Euro im Zeitraum von 2001 bis zu seinem Auffliegen 2009, in zwei weiteren um 15.000 bzw. 3.000 Euro.
"Habe in Scheinwelt gelebt"
"Ich habe in einer Scheinwelt gelebt und gedacht, dass es wieder besser wird", beteuerte er vor dem Richter. Der Anwalt des geschiedenen Angeklagten betonte, dass sein Mandant keinen ausschweifenden Lebensstil gepflegt habe, sondern das Geld vor allem für die Unterhaltszahlungen an seine Kinder verwendet habe.
Der Richter sah es als erschwerend an, dass hilflose Personen betrogen worden seien und sprach von einer "skrupellosen Tatbegehung". Mildernd wurden die Unbescholtenheit des Angeklagten und sein Geständnis gewertet. Bei einem Strafrahmen von einem bis zehn Jahren fasste der Ex-Anwalt 30 Monate teilbedingt aus.
Sein Verteidiger kündigte Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an, die Staatsanwaltschaft will ebenfalls berufen. In einem vierten Punkt - er soll laut Anklage einem Mandanten nach einem Verkehrsunfall das Schmerzensgeld nicht ausbezahlt haben - wurde der Mann freigesprochen.
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