667 Millionen Euro

EU gibt grünes Licht für Teilverkauf der EAG

Oberösterreich
18.06.2008 19:45
Das Land darf es jetzt und tut es schnell: Am Dienstag gab die EU-Kommission grünes Licht für die Teilprivatisierung der Energie AG, schon am 3. Juli werden in einer Hauptversammlung des Konzerns die Verträge unterschrieben. Auf die Genehmigung aus Brüssel für „Plan B“ nach dem abgesagten Börsegang hat das Land vier Monate gewartet.

Während der Wartezeit wurde der Verkauf von 49 Prozent des Landesunternehmens soweit ausverhandelt, dass nur noch ein Punkt offen ist: Was aus den Anteilen der Energie AG in Salzburg wird. „Das können Energie AG, Salzburg AG und TIWAG untereinander klären“, so LH Josef Pühringer, der mit dem Verkauf 667 Millionen Euro ins Budget bekommt.

Allerdings brutto: 359 Millionen für den Rückkauf der Anteile von der Energie Allianz müssen abgezogen werden. Bleiben 308, die der LH für „Investitionen in Bildung, Forschung, Gesundheit und Klimaschutz“ ausgeben will. 216 Millionen erhält die Energie AG.

Die SP, die 90.000 Unterschriften gegen den Börsegang gesammelt hatte, ist auch gegen „Plan B“, die FP lehnt ihn ab, weil ihr die Börse nach wie vor lieber wäre. Somit beschlossen VP und Grüne den Verkauf alleine. „Eine energiepolitisch kluge Lösung“, erklärt Grünen-Chef Rudi Anschober seine Zustimmung: „Die Energie AG wird damit ein noch stärkerer Partner für die Energiewende.“

Zu 51 Prozent bleibt sie im Eigentum des Landes, mit 3,475 Prozent sind die Mitarbeiter beteiligt.

Planungssicherheit für den Kraftwerks-Ausbau
Mit dem Teilverkauf an heimische Stromunternehmen, Banken und die voestalpine bekommt die Energie AG eine kräftige Kapitalspritze. Generaldirektor Leo Windtner hat mit ihr bei seinen Planungen schon gerechnet, konnte sich bisher aber nicht sicher sein, wann und in welcher Höhe er sie tatsächlich bekommt.

Jetzt haben Sie es schriftlich: 216 Millionen Euro können Sie investieren…
J
a, das ist wichtig, dass wir jetzt Planungssicherheit haben. Wir haben unsere Pläne aber schon vorausschauend darauf erstellt.

Was also machen Sie mit den 216 Millionen genau?
Die Kraftwerksoffensive wird fortgesetzt. Nach Timelkam kommt Riedersbach, das nicht vor 2013 fertig würde - vielleicht geht es jetzt ein Jahr früher. Es wird einiges schneller gehen, auch die Expansion im Wasser- und Entsorgungsbereich in Osteuropa.

Sie läuft ebenfalls schon. Keine ganz neuen Pläne?
Es ist ja nicht so, dass die Kapitalerhöhung überraschend kommt. Die Sicherheit, die wir jetzt haben, ermöglicht uns aber Ausweitungen, vor allem bei der erneuerbaren Energie - das ist durchaus ein neues Feld.

Sie sagten, dass Sie auch überlegen, Alternativenergie im Ausland zu produzieren.
Sonnenkraftwerke, wie wir sie in Spanien gesehen haben, wären interessant. Auch Wasserkraft in Rumänien oder Windkraft in anderen Bundesländern.

Gut für den Strompreis?
Sicher. Je unabhängiger wir von den Preisen an der internationalen Strombörse werden, desto leichter tun wir uns beim Preis.

 

Foto: Chris Koller

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