Die Sicherheitsdirektion hatte sich bisher aus moralischen Überlegungen geweigert, ein Kopfgeld in der Drogenszene auszusetzen, damit kein Steuergeld für Rauschgiftdeals missbraucht werden kann. Doch damit kamen die Ermittlungen keinen Schritt weiter, kein Junkie nannte einen Verdächtigen zum Doppelmord, kein Zeuge den Besitzer des Fluchtwagens, der zur Tatzeit am Tatort gesehen worden war: Der Lenker eines dunklen Volvo-Kombi mit auffälligen Holzfurnier-Seitenstreifen startete am 10. März um 22 Uhr auf der Urfahraner Reindlstraße, kurz nachdem im 30 Meter entfernten Hartmayrgut die zwei kokainsüchtigen Bühnentechniker Christian Janouschek (45) und Wolfgang Huber (51) mit 20 Messerstichen getötet worden waren. Beiden wurden die Kehlen durchschnitten.
Der Doppelmörder hat keine Beute mitgenommen und keine Spur zurückgelassen. „Sein Motiv ist ein Rätsel, das nur in diesem Milieu zu klären sein wird“, glaubt nun Sicherheitsdirektor Mag. Dr. Alois Lißl, dass mit 3000 Euro das Schweigen der Drogenszene gebrochen werden könnte: „Wenn wir süchtigen Informanten auch die Angst nehmen können, selbst angezeigt - oder umgebracht zu werden.“ Hinweise werden deshalb bei der Polizei laut einer Art „Kronzeugenregelung“ in der neuen Strafprozessordnung streng vertraulich behandelt: Tel: 0 59 133/40-33 33.
Foto: "Krone"
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