Neue Luftwerte:

Diesel-Betrug hat nicht nur für Westring Folgen

Oberösterreich
31.05.2017 15:02

Wegen des Betrugs bei den Diesel-Pkw-Abgaswerten muss, wie berichtet, die Stickoxid-Belastung bei Verkehrsprojekten neu berechnet werden - wie ganz aktuell beim Linzer "Westring". Welche Auswirkungen aber haben die Emissionssteigerungen um bis zu 35 (EURO 4 und 5) und 100 Prozent (EURO 6) noch, etwa auf Luftstatuserhebungen und Luftsanierungsprogramme? Wir haben Oberösterreichs Umweltlandesrat Rudi Anschober (Grüne) gefragt.

"Krone": Welche Auswirkungen haben die neuen Daten?
Landesrat Rudi Anschober: Da sind jetzt neue Berechnungsgrundlagen da, die man sich überall dort, wo es knapp wird und wo es um Maßnahmen geht, anschauen muss. Wir sind zwar weitestgehend unter den Grenzwerten. Aber bei sensiblen Projekten muss man es sich anschauen, und dort, wo wir knapp an den Grenzwerten oder drüber sind.


"Krone": Wo konkret? Ich denke etwa an die Luft in Linz.
Anschober: Wir haben jetzt zum Beispiel intensiv die Messstelle Römerbergtunnel in Linz in Arbeit, weil das unsere einzige wirklich sensible ist. Wir schauen uns also die an, wo wir Grenzwertüberschreitungen haben. Das wird im Augenblick nachgerechnet.


"Krone": Aber eine Station misst ja sowieso die reale Situation.
Anschober: Das ist richtig. Aber es geht ja um die Frage, wann werden wir bei Fortsetzung der jetztigen Maßnahmen die Grenzwerte unterschreiten und welche Maßnahmen braucht es zusätzlich.


"Krone": Bei Projekten wie den Westring, die A 26, bedeutet das auch Verzögerungen.
Anschober: Die resultiert aus einem Umweltkriminalakt und die kann man jedenfalls nicht den Bürgerinitiativen unterjubeln. Die Verantwortung dafür hat die Automobilwirtschaft. Ich werde auch bei der nächsten Umweltreferentenkonferenz Rechtsschritte der Republik gegen die Verursacher fordern.


"Krone": Und der Westring? Die Asfinag meint ja, er sei auch mit den höheren Dieselemissionen genehmigungsfähig.
Anschober: Das muss man sich im Detail anschauen, wie der Projektbetreiber zu dieser Bewertung kommt. Wir werden das nachrechnen.

Werner Pöchinger, Kronen Zeitung

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