"Krone"-Reportage

Delegation aus OÖ besucht Expo in Shanghai

Oberösterreich
30.10.2010 17:42
Shanghai ist nicht nur durch die Expo "heiß". Eine Delegation aus Oberösterreich hat den Markt sondiert – die "Krone" ist dabei gewesen. Draußen strahlt die atemberaubende Skyline von Shanghai in die Nacht, drinnen, im Hotel Hyatt on the Bund, dröhnt Falco aus den Boxen. Am Buffet warten nicht nur "Shanghai Noodles", sondern auch Bratl, "Apple Strudel" und andere österreichische Schmankerln.

Der Grund: Man feierte auf Einladung der Botschaft den österreichischen Nationalfeiertag. Rund tausend Österreicher leben derzeit in und um Shanghai, etwa 600 von ihnen dürften der Einladung gefolgt sein.

Unter den Gästen auch eine aus Oberösterreich angereiste Delegation mit Wirtschaftskammer-Vizepräsidentin Ulrike Rabmer-Koller und Landeshauptmann-Vize Franz Hiesl an der Spitze. Und als einzige Tageszeitung war die "Krone" dabei. Der rot-weiß-rote Empfang war Teil einer kurzen, aber intensiven Marktsondierungsreise. China, hinter den USA die zweitwichtigste Volkswirtschaft, bietet heimischen Unternehmern beste Chancen. Österreichs China-Exporte nahmen heuer bisher um 43,9 Prozent zu.

Die Wirtschaft "brummt" in der 1,3-Milliarden-Einwohner-Großmacht – und nirgendwo so stark wie in Shanghai. Bestes Beispiel ist der neue Finanzbezirk Pudong, dessen weltberühmte Skyline gigantischer Bauten in nur 20 Jahren aus zuvor dünn besiedeltem Boden gestampft wurde. Erst vor zwei Jahren hat man hier das World Financial Center eröffnet, mit 492 Metern Höhe der drittgrößte Wolkenkratzer der Erde. Und der in Bau befindliche Shanghai Tower soll 632 Meter hoch werden.

"Unglaublich, was hier in den letzten 15 Jahren passiert ist", sagte auch Peter Mitterbauer. Der MIBA-Großindustrielle aus Laakirchen hält sich gerade in China auf und war ebenfalls der Einladung ins Hyatt on the Bund gefolgt. In seiner vor fünf Jahren 90 Kilometer westlich von Shanghai eröffneten Niederlassung werden erfolgreich High-Tech-Komponenten für den chinesischen Lkw-Markt produziert.

Riesiger Marktplatz für 192 Nationen
Neben der MIBA haben weitere 122 oberösterreichische Unternehmen Standorte in China. Gefragt sind Oberösterreichs Export-Klassiker: "Umwelttechnologie, nachhaltige Energiegewinnung, Fahrzeugkomponenten, Anlagenbau, Infrastruktur", nennt Wirtschaftskammer-Vize Rabmer-Koller einige Beispiele und will zum Sprung "ans Tor der Welt" motivieren.

Das ist Shanghai derzeit nicht nur aus Sicht der Wirtschaftsforscher, sondern dank der Expo 2010 seit einem halben Jahr auch buchstäblich. In ihren nationalen Pavillons präsentieren 192 Länder – das ist ein neuer Rekord – auf der Weltausstellung unter dem Motto "Better City – Better Life" sich und ihre Visionen von der Stadt der Zukunft.

80 Millionen Besucher, stundenlanges Anstellen
Wenn die Expo am Sonntag zu Ende geht, wird ihre Besucherbilanz fast 80 Millionen Menschen aufweisen. An Spitzentagen und vor Spitzenpavillons musste man sich bis zu neun Stunden lang anstellen. Für Raimund Gradt, den österreichischen Handelsdelegierten in Shanghai, war deshalb das letzte halbe Jahr "das stärkste meines Lebens". Delegationen aus der Heimat gaben sich im Österreich-Pavillon die Klinke in die Hand, um unseren Expo-Auftritt für Kontakte zu nutzen. Auch für Rabmer und Co. war die Shanghai-Visite Anlass für einen Expo-Kurzbesuch.

Wiener Schnitzel
Im Österreich-Pavillon freut sich Birgit Murr über mehr als drei Millionen Besucher, womit im Schnitt pro Tag 18.000 Menschen eine virtuelle Reise vom Hochgebirge (mit "echtem" Kunstschnee) bis in die Großstadt Wien machten – alle zwei Stunden österreichische Live-Musik inklusive. Die Hardware für die Multimedia-Präsentation stammt von der Welser Firma Kraftwerk. Und das Besucherrestaurant bietet als Menü Frittatensuppe und Wiener Schnitzel an.

von Harald Kalcher, "OÖ Krone"

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